Trotz Unsicherheit: Nerzzüchter steigen wieder ein

AgE |

Ab dem 1. Januar 2023 ist in Dänemark die Haltung von Nerzen wieder erlaubt. Wie die dänische Nachrichtenagentur DR berichtet, planen nach dem coronabedingt erzwungenen Ende der Nerzzucht im Jahr 2020 nun offenbar einige Betriebe, wieder in die Nerzzucht einzusteigen. Doch es gibt Unsicherheiten.

Für die Wiederaufnahme der Zucht stehen rund 10’000 Nerze bereit, die von Betrieben aus Island, Norwegen, Spanien, Polen und Finnland importiert werden sollen.

85 Franken pro Tier

Der Vizepräsident des Handelsverbandes Dänische Nerze, Jens Borring, wies darauf hin, dass die Tiere nach dem Import zunächst auf das Coronavirus und eine weitere Viruserkrankung getestet werden müssten. Das koste pro Tier 643 dkr (84,60 CHF). Es sei noch unklar, ob dieser Betrag vom Züchter bezahlt werden müsse oder vom Staat übernommen werde. Die Lebensmittel- und Veterinärbehörde hat auf entsprechende Anfragen bislang noch nicht reagiert. Weil diese Frage noch nicht geklärt ist, könnten die Importnerze laut DR im schlimmsten Fall eingeschläfert werden.

Hintergrund dieser Hängepartie ist das derzeitige politische Vakuum in Dänemark. Seit der Parlamentswahl am 5. Oktober wurde noch keine neue Regierung gebildet. Die Lebensmittel- und Veterinärbehörde begründete ihr Warten damit, dass der zuständige Ministerposten noch immer unbesetzt sei. «Wir sind sehr unglücklich darüber, denn wir haben Tiere, die ins Land gebracht werden müssen, damit die Zucht wieder beginnen kann», erklärte Borring.

15 Millionen Nerzen getötet

Die neuen Nerze würden am 4. Januar per Schiff in Dänemark ankommen. Bis dahin müsse eine Lösung gefunden werden; andernfalls drohe erneut eine Massenkeulung. Die dänische Regierung hatte im September 2022 beschlossen, das im November 2020 verhängte, vorübergehende Verbot der Nerzhaltung nicht zu verlängern. Das Verbot war wegen des Auftretens einer mutierten Variante des Coronavirus in den Nerzbeständen ausgesprochen und im vergangenen Dezember um weitere zwölf Monate verlängert worden. Die Schlachtung von rund 15 Millionen Nerzen Ende 2020 war der Auslöser für die diesjährige Neuwahl.

Eine Untersuchungskommission hatte in ihrem Abschlussbericht im Juli festgestellt, dass der von der Regierung erlassene Befehl zur Schlachtung ohne Rechtsgrundlage erfolgt und somit illegal war. Wegen der Keulungsverordnung verlor der damalige Landwirtschaftsminister Mogens Jensen das Vertrauen wichtiger Akteure im Agrarsektor und trat von dem Amt zurück. 

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