Nettoselbstversorgungsgrad sinkt auf 42 Prozent

Nach der schlechten Ernte im Jahr 2024 fiel die Selbstversorgung drastisch. Inwiefern kann sich die Schweiz noch selbst versorgen?

tst/sal |

Der Agristat-Bericht vom Jahr 2024 zeichnet ein düsteres Bild. Nur noch gerade 42 Prozent der von Schweizerinnen gegessenen Lebensmittel werden lokal produziert. Im Vergleich: Im letzten Jahr betrug er 46 Prozent, zwischen 2001 und 2006 im Schnitt sogar noch 55 Prozent.

Der Nettoselbstversorgungsgrad setzt sich zusammen nach Abzug der Korrektur für importierte Futtermittel, die an die hiesigen Nutztiere verfüttert werden. Der Bruttoselbstversorgungsgrad sank ebenfalls um 4 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2023 und betrug noch 50 Prozent. Einerseits ist diese Entwicklung mit der rasant wachsenden Schweizer Bevölkerung zu erklären (von 7,2 Millionen im Jahr 2000 auf 9,1 Millionen im Jahr 2025). In nur gerade 25 Jahren wuchs die Bevölkerung um ein Viertel an. Dies ist jedoch nicht die einzige Erklärung.

Erträge sind vor allem im Pflanzenbau stets von allen Seiten unter Druck. Pflanzenschutzmittel, die wegfallen, Wetterextreme wie im Jahr 2024, die einen massiven Pilzdruck fördern, oder Trockenperioden, die unsere Ackerkulturen in den Hitzesommern zunehmend stressen. Am stärksten abgenommen im Vergleich zum Vorjahr hat der Selbstversorgungsgrad bei Weichweizen, von 68 Prozent im Jahr 2023 auf gerade mal 55 Prozent im Jahr 2024. Hier gegessenes Getreide wurde im Jahr 2024 nur noch zu 39 Prozent lokal produziert. Zucker verlor ebenfalls 10 Prozentpunkte und steht nun bei 47 Prozent.

Tierische Nahrungsmittel sind jedoch erfreulicherweise weiterhin konstant und verloren im Vergleich zum Vorjahr nur 2 Prozentpunkte und stehen bei 93 Prozent. Kartoffeln konnten sich um 3 Prozentpunkte steigern und werden zu 72 Prozent  in der Schweiz produziert. Die Initiative für eine sichere Ernährung strebt eine Erhöhung des Nettoselbstversorgungsgrads auf 70 Prozent an: «Massnahmen zur Förderung einer auf pflanzlichen Lebensmitteln basierenden Ernährungsweise» sollen gefördert werden. Man sieht, welch radikale Ernährungsumstellung nötig wäre, um dieses Ziel zu erreichen.

Kommentare (10)

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  • Äedu | 10.12.2025
    Sehr geehrter Herr Brunner
    Ob ihr Name stimmt oder nicht kann niemand Beurteilen.
    Mir vorzuwerfen das ich kein Anstand habe, ist eine Unterstellung, diese Unterstellung, zeigt eher ihren Anstand auf.
    Das ich mit meinen Aussagen recht habe, zeigen ja die 42% deutlich. Aber vielleicht haben sie ja andere Zahlen, dann zeigen sie diese uns bitte.
    • Victor Brunner | 12.12.2025
      Peinlich, wieder anonym!
  • Hofstetter Gerhard | 10.12.2025
    Also wahrscheinlich ist das Erntejahr 2024 gemeint, nicht 2025.Schade das sich in ihren Artikel immer wieder solche Fehler einschleichen.
    • Ulrich Heimberg | 10.12.2025
      Wer lesen kann, ist im Vorteil !
      Im Bericht steht 2024 !!
    • Hofstetter Gerhard | 10.12.2025
      Danke , für die Korrektur.
  • Äedu | 10.12.2025
    Links grüne Politik sei Dank!
    Immer mehr Leute in unser Land lassen, die unsere Sozialwerke belasten und Gewalttätig sind.
    Auf der anderen Seite, möchten dieselben Kreise am liebsten eine Landwirtschaft die nichts mehr produziert, daher möglichst alle PSM verbieten, den Kunstdünger mit Lenkungsabgaben besteuern usw.
    Und natürlich eine möglichst Vegane Ernährung. Diese Denkweise ist Dekadent und mach immer mehr Abhängig.
    • Victor Brunner | 10.12.2025
      Lieber Äedu, was für ein Unsinn. Auch Linke zahlen Steuern von denen Bauern profitieren die über Jahre vom Steuertopf profitieren. Linke haben Anstand, Sie nicht sonst würde Sie den Kommentar mit Namen versehen, aber eben... grosses Maul und kein Anstand!
    • Ulrich Heimberg | 10.12.2025
      Jedes Jahr mehr Geld, mit immer schlechterem Ergebnis.
      Habe gelesen, dass 150 Betriebe über 300'000 CHF abgarnieren !
      Aber immer Gejammer und Drohungen und Erpressungen von M.Ritter !!
  • Seppetoni | 10.12.2025
    Selbstversorgung und Selbstversorungsgrad sind Begriffe aus dem 2. Weltkrieg!
    Covid hat gezeigt, was diese Begriffe heute taugen: Zuckerrüben waren noch nicht ausgesät (das Zuckerlager hätte auch mit Importzucker gefüllt gewesen sein), Weizen war im 3-Blatt-Stadium, Pflanzkartoffeln im Keller usw. usw.
    Um die ersten Krisenmonate bis zur Neuordung der Beschaffunsketten zu überbrücken, müssen Pflichtlager gut gefüllt sein mit Lebensmitteln, die gut haltbar und eine hoche Kaloriendichte haben = Zucker. Da er sehr lange hatbar ist, kann auch gut Importzucker eingelagert werden. Die gesunde Versorgung im essentielen Aminosäuren, Nahrungsfasern, Vitaminen usw. kann gut einige Monate Pause machen.
    Öffnet die Augen und verabschiedet euch von alten Mythen und Narrativen!! Genau das wird der SBV und die SVP nicht schaffen (wollen)....
    • Heinz | 10.12.2025
      Danke Seppentoni, für das Zurechhtrücken. Die Panikmache ist leider im Trend und hilft niemandem. Es fehlt nur noch, dass wir eine Hellebarde zuhause haben mussen....
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