Die Obwaldner Bauern sind mit der AP 14–17 alles andere als zufrieden. Schützenhilfe erhalten sie von verschiedener Seite.
«Es gibt immer mehr Leute, die sich nicht bewusst sind, woher ihr tägliches Brot kommt», sagte Walter Furrer, Präsident des Obwaldner Bauernverbandes. Bereits in seiner Begrüssung äusserte er vor rund 150 Bauern, Bäuerinnen und zahlreichen Gästen kritische Worte zur AP 14–17, bei der einer Parlamentsmehrheit die Anliegen der Wohlstandsgesellschaft wichtiger waren als auf die Signale des Marktes zu schauen.
Verschiedene in der Cantina Caverna in Lungern aufgehängte Plakate zeigten klar: Der Obwaldner Bauernverband erhofft sich Korrekturen mit der vom Schweizer Bauernverband und weiteren Partnern lancierten Volksinitiative für eine bessere Ernährungssouveränität und einen besseren Kulturlandschutz.
Weichen richtig stellen
Schützenhilfe erhielt der Verband von Regierungsrat Niklaus Bleiker: «Es gilt, frühzeitig Korrekturen anzumelden und die Weichen wieder für eine produzierende und professionelle Landwirtschaft zu stellen.» Auf offene Ohren stiess er bei Gastreferent Markus Ritter, Präsident des SBV. Er orientierte über den Zeithorizont der kommenden AP 18-21 die bereits im kommenden Jahr in die Vernehmlassung kommt.
Auch Ritter wünscht sich, dass die Initiative bereits zum Tragen kommt. In seinen Ausführungen zeigte Ritter in seiner gewohnt feurigen Art ein forsches Vorgehen. Lob für die schnelle Gangart erhielt er von Nationalrat Karl Vogler: «Die Economiesuisse kann sich eine Scheibe abschneiden.»
Höhere Schlachtpreise
In seinem Jahresbericht streifte der Obwaldner Verbandspräsident neben verschiedenen Themen die rückläufige Milchproduktion und deren Folgen. Eine Folge des sinkenden Milchviehbestandes ist der ausgetrocknete Schlachtviehmarkt und die damit höheren Schlachtpreise. Dies hat auch in Obwalden dazu geführt, dass die Auffuhr um 88 Schlachttiere zunahm. Die Arbeitsgruppe Kulturland lehnt eine Einzonung von Bauland in Alpnach ab.
Tag der offenen Stalltüre
Das von der UNO ausgerufene Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe hat auch Obwalden inspiriert. Die Lungerer Bauernfamilie Niklaus und Fränzi Gasser schreibt täglich auf Facebook über ihre Arbeit. Im Mai findet auf ihrem Betrieb ein Tag der offenen Stalltüre statt.
Die Versammlung verlieh ihrem früheren Verbandspräsidenten Paul Vogler die Ehrenmitgliedschaft. Nach elf Jahren im Vorstand trat Markus Albert zurück und wurde durch den 29-jährigen Simon Niederberger abgelöst. Nach zwölf Jahren verlässt Petra Omlin das Verbandssekretariat. Die Kasse von Walter von Rotz schloss bei einem Umsatz von fast 96'000 Franken mit einem Einnahmenüberschuss von 3'495 Franken ab.