In der britischen Landwirtschaft hält die massive Kritik an den Erbschaftssteuer-Plänen der neuen Labour-Regierung an. Der Berufsstand erhält dabei offenbar auch grossen Zuspruch von ausserhalb der Landwirtschaft. Das zumindest belegen Daten aus einer kürzlich durchgeführten Umfrage unter 1’074 wahlberechtigten Briten, die der englische Bauernverband vorgelegt hat.
Laut der Umfrage waren 65% der Befragten der Ansicht, dass die Regierung die Auswirkungen der Erbschaftssteuer-Pläne für die landwirtschaftlichen Familienbetriebe nicht vollständig berücksichtigt hat. Insgesamt 27% der Umfrageteilnehmer befürworteten die Steuerpläne.
Steuerpläne sind ungerecht
49% der Interviewten, die bei der letzten Wahl für die Labour-Partei stimmten, hielten die Steuerpläne laut der Befragung für ungerecht. Lediglich 11% waren der Meinung, dass diese zu den von ihnen am meisten favorisierten Haushaltsmassnahmen zählt.
Insgesamt 17% der Befragten trauten der Regierung am ehesten zu, sie über die Auswirkungen dieser Politik auf die landwirtschaftlichen Betriebe zu informieren. Mit einem Anteil von 52% vertraue die Mehrheit der Interviewten darauf, dass die Landwirte ihnen die Wahrheit sagten, berichtete der NFU. Fast die Hälfte der befragten Wähler habe angegeben, dass die Regierung dem ländlichen Raum gegenüber voreingenommen sei. Gut ein Viertel der Befragten sei nicht dieser Meinung gewesen.
Nicht überraschend
Für NFU-Präsident Tom Bradshaw sind die Ergebnisse der Umfrage keine Überraschung. Er wertet diese als Beleg für die grosse Unterstützung der britischen Landwirtschaft durch die Bevölkerung. Dies zeige sich auch darin, dass bereits mehr als 255’000 Menschen eine Petition des NFU zum Stopp der Erbschaftssteuer für landwirtschaftliche Familienbetriebe unterzeichnet hätten.
Eine weitere Petition, die das Parlament auffordert, gegen die Erschaftssteuer-Pläne der Labour-Regierung zu votieren, wurde bis Dienstag (26.11.) Nachmittag schon fast 115’000 mal unterschrieben.
