
Mit den letzten Fahrten wird im Kasten Lagerraum für den Winter geschaffen.
Helena Wettstein
Ende Oktober steht das Vegetationsende vor der Tür. Und auch wenn es im Herbst nicht viel geregnet hat, müssen die Güllegruben noch geleert werden. Dabei ist einiges zu beachten. Wie der Strickhof schreibt, sollte man Gülle nur führen, wenn noch eine gewisse Wärme im Boden ist, damit der mineralisierte Nährstoffanteil in der Gülle von den Wiesenpflanzen aufgenommen werden kann. Den grössten Bedarf an Hofdünger haben deshalb intensive Natur- und Kunstwiesen sowie überwinternde Zwischenfutter.
Nur kleine Gaben
Bei gut entwickelten Zwischenkulturen, insbesondere im winterharten Zwischenfutter, sind laut der Landor ähnliche Mengen wie beim Grünland möglich, also rund 20 bis 30 m3 je Hektare. Späte Gaben sind, in Abhängigkeit von der Durchwurzelung, nur in reduziertem Umfang einzusetzen.
Wegen der Nitrat-Auswaschungsgefahr gilt beim Güllen in der Gründüngung besondere Vorsicht. Nur kleine Gaben sind noch möglich. Auf Ackerflächen und flachgründigen Böden im Herbst keine Gülle mehr ausbringen, denn auf solchen Flächen besteht Auswaschungsgefahr. Die Agridea rät grundsätzlich, Maisstroh nicht zu güllen, da die Folgekultur den Stickstoff nicht mehr verwerten kann.
Gras nicht mehr pushen
Und auch im Grünland macht es keinen Sinn, spät noch mit dem Schleppschlauch zu fahren. Dazu der Strickhof: Ungenutzter Stickstoff (N) im Boden gegen Ende der Vegetationsperiode regt das Wachstum der Gräser an, während sie in die Ruhephase übergehen sollten.
Hohe Nitratgehalte in der Pflanze reduzieren deren Winterhärte. Weiter können hohe Güllegaben im Herbst Auswirkungen auf die Bestandeszusammensetzung haben. Profiteure sind die Gräser, weil Klee und Kräuter mehr Wärme zum Wachstum brauchen.
Frühes Ende, früher Start
Das Gras soll fausthoch in den Winter gehen. Es braucht Reserven für den Aufbau der Kälteresistenz, für den Erhaltungsbedarf in der Winterruhe und für den Wiederaustrieb im Frühjahr. Dafür benötigen die Gräser ausreichend Blattfläche und Assimilationsleistung. Kurzes Gras muss noch etwas nachwachsen können.
Laut dem Thurgauer Beratungszentrum Arenenberg ist eine mögliche Betriebsstrategie, die Wiesen abgestuft einzuwintern: Jene, die im Frühjahr zuerst genutzt werden soll, muss am höchsten in den Winter gehen. Dann wächst dieses Futter im Frühjahr schneller und bringt mehr Ertrag als spät im Herbst noch genutzte Wiesen. sum