700 Tonnen Gemüse haben ausländische Lieferanten von Anfang 2005 bis Mitte Juni 2008 in die Schweiz geschmuggelt. Die Schmuggelware wurde teilweise unter der korrekt angemeldeten Ware versteckt. Die Zollfahndung Schaffhausen hat den Gemüseschmuggel aufgedeckt.
Insgesamt 116 Mal wurden verschiedene Gemüsesorten falsch oder gar nicht zur Einfuhrverzollung angemeldet, wie die Zollfahndung Schaffhausen am Mittwoch mitteilte. Die beschuldigten Schweizer Importeure liessen sich von ihren ausländischen Lieferanten fiktive Rechnungen ausstellen.
Dadurch stimmten die tatsächlichen Warenmengen und häufig auch die Warenbezeichnungen nicht mit den angemeldeten Gemüsesendungen überein. Durch den Gemüseschmuggel sind dem Bund Abgaben von über 1,5 Millionen Franken entgangen.
Zum Schutz der einheimischen Produktion ist während der inländischen Erntezeit die Einfuhr durch hohe Zölle eingeschränkt. Während dieser Zeit erfolgten vielfach Einfuhren mit falschen Warenangaben, um diese Zölle zu umgehen.
So wurde einem Zollamt zum Beispiel Chinakohl angemeldet, eingeführt wurde jedoch Kopfsalat. Das Vorgehen war jeweils zwischen den ausländischen Lieferanten und den Schweizer Importeuren abgesprochen.
Bei den betroffenen Importeuren erfolgten in der Schweiz mehrere Hausdurchsuchungen und die Beschlagnahmung umfangreicher Beweismitteln. Die zuständigen ausländischen Behörden nahmen bei verschiedenen Lieferanten in europäischen Staaten Durchsuchungen und Einvernahmen durch.
Gegen zehn Beteiligte wurde Anklage wegen Zollhinterziehung und teilweise wegen Abgabebetrug erhoben. Die Anklageschrift umfasst 25 Bundesordner.