Brasília stoppt Orangenexport in die EU

Brasilien wird seine Orangenexporte in die EU als Reaktion auf umfangreiche Funde von Krankheitserregern in bereits zugestellten Lieferungen vorläufig einstellen.

AgE |

Brasilien wird seine Orangenexporte in die EU als Reaktion auf umfangreiche Funde von Krankheitserregern in bereits zugestellten Lieferungen vorläufig einstellen.

Diese Entscheidung der Regierung in Brasília hat die EU-Kommission vergangene Woche in einem Treffen des Komitees der europäischen Zitrusexperten mitgeteilt. Wie der spanische landwirtschaftliche Spitzenverband Asaja im Anschluss erläuterte, reagiert Brasilien mit dem Lieferstopp auf Beschwerden der EU, die in Grenzkontrollen zahlreiche Keime wie zum Beispiel den Erreger der in den Mitgliedsländern bislang nicht vorkommenden Black-Spot-Krankheit festgestellt hatte.

In Brüssel gehe man von einer erheblichen Bedrohung für die heimischen Bestände aus. Die EU-Kommission hatte laut Asaja im vorigen Sommer Maßnahmen für den Fall angekündigt, dass die Funde der Black-Spot-Krankheit in brasilianischen Orangenexporten in die EU zahlenmäßig die Grenze von fünf überschritten. Das sei im Oktober der Fall gewesen, weshalb Brasília nun von sich aus den Exportstopp beschlossen habe. Asaja wertete diese Entscheidung als Eingeständnis, ein schwerwiegendes Problem mit der Pflanzengesundheit zu haben. Allerdings sei die phytosanitäre Lage auch in anderen Produzentenländern Südamerikas und in Bangladesch schlecht. Brüssel müsse sich für striktere Exportprotokolle in diesen Staaten einsetzen.

In der EU wurden laut Zahlen des amerikanischen Landwirtschaftsministerium 2010/11 insgesamt 5,3 Mio t Orangen konsumiert. Die Importe hatten in dieser Zeit einen Wert von zusammen umgerechnet 421 Mio Euro. Wichtigste Lieferländern waren Südafrika, Ägypten, Marokko und Argentinien. Die Einfuhren von Brasilien in die EU beliefen sich dem dortigen Agrarministerium zufolge 2011 auf insgesamt umgerechnet 11,3 Mio Euro, in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres auf zusammen umgerechnet 5,9 Mio Euro.

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