
Ein grosser Teil der Äpfel findet den Weg in die Verarbeitung.
Julia Spahr
Der Apfel ist die beliebteste Frucht der Schweizerinnen und Schweizer. Rund 80’000 Tonnen werden hierzulande jedes Jahr geerntet – von saftigen Tafeläpfeln bis hin zu robusten Mostsorten.
Die Vielfalt ist enorm: Über 1’500 Apfelsorten sind in der Schweiz bekannt, vom süssen Gala bis zum säuerlichen Boskoop. Äpfel begleiten uns das ganze Jahr, sei es frisch vom Baum, eingelagert in Kühlhäusern oder in verarbeiteter Form.
Frisch und direkt
Der grösste Teil der Ernte wird als Tafelobst verkauft. Frisch gewaschen, geschnitten oder als Snack für unterwegs ist der Apfel ein unkomplizierter Begleiter. In den letzten Jahren gewinnen auch Direktvermarktung, Hofläden und «Selber pflücken»-Angebote an Bedeutung. Sie stärken die regionale Landwirtschaft und fördern die Wertschätzung für das Produkt.
Ein grosser Teil der Äpfel findet den Weg in die Verarbeitung. In Mostereien entstehen Süssmost, Cider oder Brände wie Calvados. Besonders beliebt sind Apfelsaft und Schorle – gesunde Durstlöscher, die ohne künstliche Zusätze auskommen. Daneben wird ein beträchtlicher Anteil zu Mus, Püree oder Trockenobst verarbeitet. Auch in der Bäckerei spielt der Apfel eine Hauptrolle: Apfelstrudel, Wähe oder Apfelküchlein sind feste Bestandteile der Schweizer Esskultur.
Nachhaltige Verwertung
Nicht jeder Apfel entspricht der Norm des Detailhandels. Solche Früchte werden vermehrt zu Snacks, Chips oder Essig verarbeitet. Auch in der Gastronomie werden «zweite Wahl»-Äpfel geschätzt. Zudem rückt das Thema Food Waste in den Fokus: Immer mehr Initiativen sammeln unverkaufte Äpfel und stellen daraus Most oder Konfitüre her.
Der Apfel ist Symbol für Gesundheit, Kultur und Nachhaltigkeit zugleich. Ob frisch gegessen, gepresst, gebacken oder getrocknet – kaum eine andere Frucht lässt sich so vielseitig nutzen. In Zeiten, in denen Regionalität und Ressourcenschonung immer wichtiger werden, zeigt der Apfel eindrücklich, wie eng kulinarischer Genuss und nachhaltige Verwertung zusammenhängen.