Spargelbauern beklagen happige Ertragsausfälle

Die Spargel-Ernte ist vielerorts zu Ende. Die Bilanz fällt ernüchternd aus: Beim Bleichspargel fiel die Ernte bis zu 20 Prozent geringer aus, beim Grünspargel lagen die Erträge gar bis zu 50 Prozent tiefer. Grund dafür ist ein Frühling mit wenig Sonne, tiefen Temperaturen und anhaltendem Regen.

Michael Wahl, LID |

Die Spargel-Ernte ist vielerorts zu Ende. Die Bilanz fällt ernüchternd aus: Beim Bleichspargel fiel die Ernte bis zu 20 Prozent geringer aus, beim Grünspargel lagen die Erträge gar bis zu 50 Prozent tiefer. Grund dafür ist ein Frühling mit wenig Sonne, tiefen Temperaturen und anhaltendem Regen.

Den letzten Spargel hat Rolf Spaltenstein Mitte Juni gestochen. Damit ging für den Spargelproduzenten aus dem zürcherischen Flaach die arbeitsintensivste Zeit des Jahres zu Ende. 17 Prozent weniger Spargeln konnte Spaltenstein und sein Team heuer ernten – happige Ertragseinbussen, die deutlich über den normalen Ernteschwankungen liegen.

Fläche zeitweise unter Wasser

Grund dafür war die widrige Witterung im Frühling: zu nass, zu kalt, zu wenig Sonne. "Dass es im Frühling mal drei Wochen am Stück nass-kalt war, habe ich schon erlebt, nicht aber, dass eine ganze Saison so war", erklärt Spaltenstein. Als Folge wuchsen die Spargeln deutlich langsamer, die Ernte begann deshalb erst am 20. April – rund zweieinhalb Wochen später als im Vorjahr. Eine Handvoll Erntehelfer war bereits Tage zuvor auf dem Betrieb und musste anderweitig beschäftigt werden. Einige ausländische Helfer konnte Spaltenstein gerade noch rechtzeitig anhalten, erst später nach Flaach zu kommen.

Zu schaffen machte dem Spargelproduzenten auch der viele Regen. Ein Teil der Anbaufläche stand zeitweise unter Wasser, die Spargeln gingen kaputt. Zudem hat das anhaltend feuchte Wetter Schnecken in einem Ausmass beschert, wie es Spaltenstein noch nie zuvor erlebt hat.

Während andere Spargel-Produzenten aufgrund des knappen Angebots die Preise pro Kilo bis zu fünf Franken anhoben, verlangte Spaltenstein lediglich 50 Rappen mehr pro kg. Er habe seine Stammkundschaft nicht mit zu hohen Preisen verprellen wollen, so Spaltenstein. Das sei geschätzt worden.

Hohe Ertragseinbussen

Rolf Spaltenstein war freilich nicht der einzige Spargelproduzent, dem das miese Wetter einen Strich durch die Rechnung machte. Im Kanton Zürich – dem wichtigsten Spargelanbaugebiet der Schweiz – wurde 15 bis 20 Prozent weniger Bleichspargel geerntet. Beim Grünspargel lagen die Erträge gar bis zu 50 Prozent tiefer. Normalerweise würde der erste Spargel ab dem 10. April geerntet. "In diesem Jahr war zu diesem Termin noch weit und breit kein Spargel in Sicht", erklärt Johann Kling von der Fachstelle Gemüse der Zürcher Landwirtschaftsschule Strickhof.

Zu kühl sei es gewesen. Denn der Spargel würde erst ab einer Bodentemperatur von 10 bis 12°C wachsen. Auch der Witterungsverlauf im Mai habe das Spargelwachstum in keiner Weise gefördert. Die Ernte erfolgte deshalb rund zwei bis drei Wochen später als normal. In einigen Regionen wurde der Grünspargel zudem durch Fröste geschädigt. Immerhin: Aufgrund der kühlen Temperaturen sei die Spargel-Qualität ausgezeichnet gewesen, so Kling.

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