Frühblühende Waldpflanzen wie Bärlauch und Waldmeister beginnen ihre Blühsaison jetzt im Durchschnitt rund eine Woche früher als noch vor 100 Jahren.
Analysen von Tausenden Herbarien zeigten auch auf, dass die frühere Blütezeit der Wildpflanzen mit der Klimaerwärmung zusammenhänge, schreibt ein Forschungsteam der Universitäten Tübingen und Frankfurt in der Fachzeitschrift «New Phytologist». Durchschnittlich verschob sich die Blütezeit pro Grad Celsius um 3,6 Tage nach vorne.
Buschwindröschen, Waldmeister, Lungenkraut und Frühlings-Platterbse blühen früh im Jahr im Unterwuchs des Waldes. «Sie nutzen ein kritisches Zeitfenster für die Blütezeit, bevor die Laubbäume ihre Blätter austreiben und den Unterwuchs beschatten», erklärt Franziska Willems. Wenn die Temperaturen steigen, öffnen sich die Blattknospen der Bäume tendenziell früher, daran müssten sich auch die Frühblüher anpassen.
Resultat eindeutig
Franziska Willems und Oliver Bossdorf vom Institut für Evolution und Ökologie der Universität Tübingen sowie J. F. Niek Scheepens von der Universität Frankfurt am Main nutzten die Daten für eine neue Methode der geografisch-räumlichen Modellierung. Das Team erstellte Modelle der Blütezeiten, in denen die geografische Information mitberücksichtigt wurde, und verglich diese mit Modellen ohne räumliche Daten.
Das Ergebnis war laut Willems eindeutig: «Der Jahresrhythmus der Frühblüher und das Ausmass von Verschiebungen als Antwort auf Klimaveränderungen variiert nicht nur zwischen verschiedenen Pflanzenarten, sondern auch über verschiedene Regionen hinweg.» Bisher seien solche Studien häufig nur geografisch begrenzt erfolgt.
3,6 Tage pro Grad
Insgesamt gesehen korrelierten die Veränderungen mit den wärmeren Frühlingstemperaturen. Im Durchschnitt verschob sich die Blütezeit laut Studie pro Grad Celsius Erwärmung um 3,6 Tage nach vorne. Im Durchschnitt blühten die Pflanzen wie Einbeere, Bärlauch und Sauerklee mehr als sechs Tage früher als zu Beginn des letzten Jahrhunderts.
Für die Studie untersuchten die Forscher mehr als 6000 Herbar-Belege von 20 Frühblüher-Arten aus ganz Europa. Sie wollten daraus Verschiebungen der Phänologie, also der jahreszeitlichen Entwicklungsrhythmen, ableiten.
Jährlich wiederkehrende biologische Vorgänge wie der Blühbeginn von Pflanzen oder der Start des Vogelzugs werden unter dem Fachbegriff Phänologie untersucht.

Dann wird man sehen, dass es Zeiten gab, die viel wärmer waren als heute, und auch wieder Zeiten, die kälter waren als heute.
Es geht hier doch um wissenschaftliche Redlichkeit. Wer das Klima beurteilt und nur die letzten 150 Jahre einbezieht ist entweder unredlich, folgt einer Agenda oder ist gekauft.