Das kalte Wetter hält weiter an. Entsprechend ist die Schädlingssituation unverändert. Regional gibt es aber Unterschiede zu beachten. So werden im Rheintal die Schnecken in den früh gesäten Rüben aktiv.
Zuckerrüben: In der letzten Woche wurden kaum Rüben gesät. Der Boden konnte zu wenig abtrocknen. Folglich sind erst wenige Felder bestellt. Eine Ausnahme bildet das Rheintal, wo über die Hälfte der Rübensaat im Boden ist. Wer noch nicht säen konnte, muss sich weiter in Geduld üben, bis die Verhältnisse es zulassen, zu eggen und zu säen.
Liegt die Temperatur über vier Grad, werden die Schnecken aktiv. Wo die Keimung im Rheintal erfolgt ist, sollten deshalb Schneckenköder ausgelegt werden. Wenn genug Feuchte im Boden ist, reichen dafür an mehreren Stellen ausgelegte Schneckenkörner. Ist es sehr trocken, können Köderstellen eingerichtet werden, indem man den Boden an einigen Orten mit einem Jutesack abdeckt und kontrolliert, wie viele Schnecken sich darunter sammeln.
Getreide: Weizen und Triticale haben zu bestocken begonnen. Die Gerste ist bereits im Stadium der Hauptbestockung. Der Krankheitsdruck ist sehr gering, doch das Unkraut wächst. Wo der Boden befahrbar ist, sollte deshalb geprüft werden, ob eine mechanische Unkrautkur oder eine Herbizidbehandlung Sinn macht.
Pflanzenschutzmittel mit Bodenwirkung (Wirkstoffe wie Diflufenican oder Isoproturon) sind relativ temperaturunabhängig. Sie wirken aber nur auf feuchtem Boden, und Isoproturon darf nur während der Bestockung eingesetzt werden. Blattherbizide (z.B. Sulfonylharnstoffe) bedürfen Temperaturen über 5°C. Nach der Anwendung sollten während zwei bis drei Tagen keine Nachtfröste auftreten.
Raps: Die Rapspflanzen haben, wenn auch zögerlich, mit dem Längenwachstum begonnen. Der Haupttrieb hat mittlerweile eine Länge zwischen 1 und 5cm, vereinzelt bis 8cm. In diesem Stadium müssen die Einstiche des Stängelrüsslers kontrolliert werden, auch wenn keine frischen Rüssler in den Gelbfallen kleben.
In regelmässig stark befallenen Regionen ist die Schadschwelle überschritten, sobald Einstiche sichtbar sind, in den übrigen Gebieten, wenn 10 bis 20 Prozent der Stängel Einstiche aufweisen. Einstiche in den Blattstielen werden nicht gezählt. Im Rheintal tritt der Stängelrüssler seit einigen Jahren nicht mehr auf, und es werden auch keine Schäden verzeichnet, daher ist dort eine Kontrolle nicht nötig.
Die Ermittlung der Schadschwelle macht grundsätzlich nur Sinn, wenn man danach auch handeln resp. spritzen kann. Dazu sollte es windstill und am Tag der Behandlung frostfrei sein – und der Boden muss ein Befahren zulassen.
Die Rapsglanzkäfer sind nicht aktiv. Auch finden sie nichts zu fressen, da sämtliche gelb blühenden Wirtspflanzen die Knospen noch nicht haben anschwellen lassen.