Polen: Zuckerfabrik schliesst

Dem Sparkurs der Südzucker AG fällt auch ein polnischer Standort des Zuckerrübenverarbeiters zum Opfer. Der Konzern bestätigte vergangene Woche die Schliessung der Zuckerrübenfabrik in Strzyzów im Südosten des Landes.

Dem Sparkurs der Südzucker AG fällt auch ein polnischer Standort des Zuckerrübenverarbeiters zum Opfer. Der Konzern bestätigte vergangene Woche die Schliessung der Zuckerrübenfabrik in Strzyzów im Südosten des Landes.

Der Standort mit einer jährlichen Produktionskapazität von rund 50'000 t Zucker soll bereits nach Abschluss der Kampagne 2018/19, also noch in diesem Jahr, seine Tore schliessen. Damit verbleiben noch vier polnische Zuckerraffinerien unter dem Dach der SüdzuckerAG. 

Weitere Schliessungen sind der Konzernleitung zufolge zumindest in Polen vorerst nicht geplant. Betroffen von der Standortschliessung sind insgesamt 70 Mitarbeiter. Laut dem Fachmagazin „farmer.pl“ gilt der Standort in Strzyzów als das am wenigsten rentable der polnischen Südzucker-Werke, zumal sich die Fabrik dicht an der Landesgrenze und in der Nähe der Raffinerie eines Wettbewerbers befindet. Die Rohstoffversorgung sei logistisch aufwändig und wegen der Konkurrenz mit Unsicherheiten behaftet. 

Aufgrund der anhaltend niedrigen Zuckerpreise hatte die Südzucker AG Anfang Februar Restrukturierungsmassnahmen und dabei bereits die Schliessung der Zuckerfabriken im westfälischen Warburg sowie im brandenburgischen Brottewitz nach der Kampagne 2019/20 angekündigt. Kurz danach wurde die Einstellung der Produktion auch für die französischen Standorte in Cagny im Département Calvados sowie Eppeville im Département Somme bekanntgegeben. 

Die Öffnung des EU-Zuckermarktes und der damit verbundene Rückgang der Zuckerpreise hat die Mannheimer Unternehmensgruppe, wie auch andere Zuckerunternehmen, in arge Bedrängnis gebracht. Im dritten Geschäftsjahresquartal 2018/19 verbuchte die Südzucker AG in ihrem Kernsegment einen Verlust von 85 Mio Euro. Mit Blick auf das Gesamtgeschäftsjahr wird mit einem operativen Verlust zwischen 150 Mio Euro. und 250 Mio. Euro gerechnet.

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