Ukraine: Agrarexport über EU-Länder unbedeutend

Immer weniger Agrargüter werden von der Ukraine direkt über die angrenzenden EU-Länder wie Rumänien exportiert. Der einseitige Schwarzmeerkorridor hat den ursprünglichen «Solidaritätsrouten» längst den Rang abgelaufen.

AgE |

Die Bedeutung der ukrainischen «Solidaritätskorridore», also der Transport durch die benachbarten EU-Mitgliedstaaten, hat bei Agrar- und Lebensmittelprodukten in den vergangenen Monaten immer mehr abgenommen. Darauf hat der Ukrainische Agribusiness Club (UCAB) hingewiesen.

Schon im zweiten Halbjahr 2024 seien die Exporte von landwirtschaftlichen Produkten über diese alternativen Exportkanäle deutlich reduziert worden. Dies sei auf den Schwarzmeerkorridor zurückzuführen, den die Ukraine im August 2023 einseitig in Betrieb genommen habe.

Rapide gesunken

Laut UCAB hatten die ukrainischen Agrarexporte über die EU-Staaten im August 2023 ein Allzeithoch von 3,7 Mio. Tonnen erreicht. Fast drei Viertel davon seien über den Seehafen Constanta gelaufen. Im zweiten Halbjahr 2024 sei dann der Umschlag von Getreide, Ölsaaten und daraus hergestellten Produkten in Richtung Westen rapide gesunken.

Die durchschnittliche Ausfuhrmenge habe sich auf lediglich rund 1 Mio. Tonnen pro Monat belaufen. Im Dezember 2024 lagen die Exporte der Ukraine über die Grenze zu Rumänien dem UCAB zufolge sogar nur noch bei rund 300’000 Tonnen.

Kaum Auswinterungsverluste

Unterdessen teilte Landwirtschaftsminister Vitaliy Koval mit, dass sein Ministerium an der Prognose für die Getreideexporte 2025 festhalte. Gerechnet werde mit Gesamtausfuhren von 41,9 Mio. Tonnen. Davon entfielen voraussichtlich 22,1 Mio. Tonnen auf Mais, 16,2 Mio. Tonnen auf Weizen und 2,8 Mio. Tonnen auf Gerste. Weitere 800’000 Tonnen verteilten sich auf sonstige Getreidearten.

Laut Koval haben die Getreidebestände in der Ukraine den Winter bislang offenbar gut überstanden. Deshalb sei kaum mit Nachsaaten zu rechnen. «Normalerweise müssen bei anhaltenden Temperaturen um den Gefrierpunkt 15 bis 20% der Winterkulturen nachgesät werden. Derzeit sehen wir keine Notwendigkeit dazu», erklärte der Minister. Auch mit Blick auf die nächsten Wochen sei keine kritische Situation zu erwarten. Die Temperaturen seien nur moderat zurückgegangen, sodass auch Bestände mit niedriger Frostbeständigkeit das kalte Wetter ungehindert überstehen könnten.

×

Schreibe einen Kommentar

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

You have reached the limit for comments!

Das Wetter heute in

Lesershop

Hier gehts zum Lesershop

Umfrage

Geht Ihr an die Suisse Tier?

32.4 % Ja, ganz sicher
18.1 % Weiss noch nicht
49.5 % Nein

Teilnehmer insgesamt 105

Zur aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?