Bio-Suisse-Video sorgt für Kritik

Auf Instagram veröffentlichte der Verband «Bio-Suisse» Kurzvideos zur Gentechnik. Bio Suisse kritisiert darin auch die mangelnden Erfolge der Forschung. Dabei werden die Inhalte von einem Parlamentsvertreter kritisiert.

«Die Verantwortlichen der Geschäftsstelle Bio Suisse stellen ein Video mit Informationen zu den neuen Züchtungstechnologien (NZV) ins Netz, das weder so der Wahrheit entspricht noch mit den richtigen Fakten daherkommt.» Das schrieb Nationalrat und Landwirt Hans Jörg Rüegsegger (SVP, BE) in einem kürzlich im «Schweizer Bauer» veröffentlichten Leserbrief. Doch was steckt dahinter?

«Greift man in DNA ein»

Auf Instagram veröffentlichte Bio Suisse ein Kurzvideo, ein sogenanntes Reel, zu diesem Thema. Der Sprecher sagt: «Gentechnik oder, wie es der Bundesrat nennt, ‹neue Züchtungstechnologien› soll es auch bald in der Schweiz geben.» Darauf folgt sogleich eine Erklärung, was Gentechnik sein soll: «Bei der Gentechnik greift man in die DNA von einem Organismus, also zum Beispiel einer Pflanze, ein. Dabei werden bestimmte Gene ein- oder auch abgeschaltet oder auch einfach mit anderen Arten kombiniert.»

«Dieser Apfel ist eigentlich eine Avocado. Genau das ist das Problem von genveränderten Lebensmitteln, du weisst nicht, was in ihnen steckt.»

Bio Suisse, auf Instagram

Das scheint nicht ganz zu stimmen, wenn man die Definition des Bundes zur Hand nimmt. In den Vernehmlassungsunterlagen zum Gesetz über Pflanzen aus neuen Züchtungstechnologien heisst es, dass die Transgenese, also das Übertragen eines Gens aus einem anderen Organismus in eine Pflanze, zu den herkömmlichen Gentechniken zählt. Solche Methoden sollen mit dem Gesetz nicht erlaubt werden.

«Äpfel, die nicht braun werden»

Bio Suisse kritisiert im Kurzvideo auch die mangelnden Erfolge der Forschung : «Das Ziel ist, dass man danach robustere oder ertragreichere Pflanzen hat. Allerdings ist die Forschung noch nicht dort, wo sie verspricht zu sein, und es gibt bis jetzt einfach Äpfel, die nicht braun werden.»

Zum Thema gibt es noch ein weiteres Video auf dem Instagram-Kanal des Verbands. In diesem sagt der Sprecher: «Dieser Apfel ist eigentlich eine Avocado. Genau das ist das Problem von genveränderten Lebensmitteln, du weisst nicht, was in ihnen steckt.» Mit Bioprodukten sei man allerdings auf der sicheren Seite, sie seien immer frei von Gentechnik, und das werde auch in Zukunft so bleiben.  «Damit dein Apfel auch wirklich ein Apfel ist», so der Sprecher.

Bio-Suisse schlägt Umsetzung in Etappen vor

Und auch hier heisst es wieder, bei der Gentechnik greife man in die DNA von einem Organismus ein. Dabei würden bestimmte Gene ein- oder auch abgeschaltet oder auch einfach mit anderen Arten kombiniert. Der Verband wollte auf Anfrage keine Stellung zur Kritik von Hans Jörg Rüegsegger nehmen.

Auf der Website heisst es zur Gesetzesvorlage zur Regulierung der NZV: «Eine aufwendige Zulassung von neuen gentechnischen Pflanzen darf nicht zulasten einer gentechnikfreien Produktion gehen. Unter anderem aus diesem Grund schlägt Bio Suisse einen Umsetzungsweg in Etappen vor, welche ein Austesten sowie eine solide Kosten-Nutzen-Bilanz ermöglichen.

-> Hier finden Sie weitere Artikel zum Thema « Neue Züchtungstechnologien»

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