Das schlechte Resultat von Nationalrat Kurt Fluri im ersten Wahlgang der Solothurner Ständeratswahlen hat in der FDP Diskussionen ausgelöst. Zur Debatte stand sogar ein Kandidatenaustausch. Das Festhalten des FDP-Vorstandes an Fluri erhöht die Chancen von Pirmin Bischof von der CVP.
Der abtretende Rolf Büttiker schloss eine erneute Kandidatur am Montag zunächst nicht aus, wie er der Nachrichtenagentur sda auf Anfrage sagte. Büttiker wäre der Wunschkandidat der SVP gewesen, die ihn bei den Wahlen 2007 unterstützte.Dünnes Statement
Der Parteivorstand beantragt nun aber der Delegiertenversammlung vom Dienstag, erneut Fluri zu unterstützen. Büttiker werde nicht mehr antreten. Mit der Aussage «Ich stehe nicht für einen zweiten Wahlgang zur Verfügung und unterstütze vorbehaltlos Kurt Fluri», wurde Büttiker im Communiqué zitiert.
Die Solothurner SVP entschied am Montagabend, dass sie ihren Kandidaten Walter Wobmann vor dem zweiten Wahlgang zurückzieht. Gleichzeitig machte die SVP Druck auf die FDP und beschloss, die Freisinnigen nur zu unterstützen, wenn diese mit Rolf Büttiker antreten.
Keine SVP-Unterstützung für Fluri - Bischof von der CVP mit guten Chancen
Den FDP-Kandidaten Kurt Fluri unterstützt die SVP nicht, wie Parteipräsident Heinz Müller am Montagabend auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Wobmann verzichte in jedem Fall auf eine erneute Kandidatur, da diese chancenlos sei.
Die CVP hat gute Chancen, mit Nationalrat Pirmin Bischof den FDP-Sitz zu erobern. Er gewann im ersten Anlauf 41’529 Stimmen und liess Fluri 12’137 Stimmen hinter sich. Bis am Mittwoch um 17 Uhr müssen die Parteien der Solothurner Staatskanzlei mitteilen, ob sie ihre Kandidaten zurückziehen oder nicht.
Bereits im ersten Wahlgang hatte SP-Ständerat Roberto Zanetti die Wiederwahl geschafft. Ob sich die Sozialdemokraten noch hinter einen Kandidaten einer anderen Partei stellen, diskutierten sie am Parteitag am Montagabend in Solothurn.