Den Weg aus der Hungerkrise finden

Auf dem Bundesplatz zeigten verschiedene Persönlichkeiten ihr Können in einem Escape-Room. Das hat einen ernsten Hintergrund.

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«Wir befinden uns scheinbar in einer fernen Zukunft. Die Welt ist von apokalyptischen Ereignissen geprägt. Mehrere grosse Krisen bestimmen die Lage der Menschheit. Die Regierungen haben beschlossen, verschiedene Thinktanks ins Leben zu rufen. Container, die Terra Omnia genannt werden. Ihr wurdet dafür ausgewählt und befindet euch nun im Container Terra Omnia Z-505 im Zentrum von Europa. Eure Aufgabe ist, zentrale Herausforderungen der Ernährungskrise zu erkennen, zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen und so den Weg zu einer langfristigen Versorgung der hungernden Bevölkerung zu sichern», klang es am Donnerstagabend aus Lautsprechern auf dem Bundesplatz.

Es war der Einstieg in das Spiel «Escape Hunger». Die Veranstaltung fand im Rahmen der Tage der Agrarökologie und des Welternährungstags vom 16. Oktober statt. Verschiedene Anlässe rund um Landwirtschaft und Ernährung sind im ganzen Oktober schweizweit geplant. Ziel ist es, Lösungen für einen Weg aus der Hungerkrise zu finden. Zurück auf den Bundesplatz. Jeweils zwei Viererteams mit Politikerinnen und Politikern, Fachleuten und Kulturschaffenden spielten nacheinander das Spiel im eigens dafür konzipierten Container.

Fragen zum Fleisch

Ziel war es, verschiedene Aufgaben gemeinsam zu den Themen Wasser, Böden und Saatgut zu lösen und verschiedene Fragen zu Klimagerechtigkeit zu beantworten. Soll der Fleischkonsum reduziert oder besser nachhaltigeres Fleisch produziert werden?, so lautete eine der Fragen. Dies im Spannungsfeld zwischen Treibhausgasemissionen und der Tierhaltung als wichtiger Einkommensquelle vieler Betriebe.

Was auf dem Bundesplatz witzig daherkam und die Politikerinnen und Politiker von einer ungewohnten Seite zeigte, hat einen Hintergrund, der zum Nachdenken anregt. Gemäss dem aktuellen UNO-Bericht «State of Food Security and Nutrition in the World» (SOFI 2025) leidet jede elfte Person auf der Welt an Unterernährung, also etwa 673 Millionen Menschen, obwohl laut Organisatoren weltweit genügend Nahrung für alle vorhanden wäre bei den richtigen Rahmenbedingungen.

Die Nahrungsmittelproduktion ist laut den Unterlagen der Veranstalter angespannt aufgrund degradierter Böden, schlechten Zugangs zu Wasser, geringer Vielfalt an Kulturpflanzen und des Klimas. Ursachen seien auch der Politik und der Wirtschaft geschuldet.

«Mensch ist schuld»

Die Leidtragenden sind laut den Organisatoren hauptsächlich die Kleinbäuerinnen und -bauern im globalen Süden. Die Veranstalter, sechs Schweizer Nichtregierungsorganisationen und das Netzwerk Agroecology Works, sind der Meinung: «Die Hungerkrise ist menschengemacht – und sie ist lösbar. Gesunde Böden, gerechter Zugang zu Wasser, vielfältiges Saatgut und globale Klimagerechtigkeit sind Schlüssel für Ernährungssicherheit. Agrarökologie verbindet all diese Elemente.»

Lösungsansätze für das Ziel «Zero Hunger», zu Deutsch keinen Hunger, sehen sie nicht nur bei einer agrarökologischen Landwirtschaft, sondern auch bei der Lebensmittelverschwendung, der Machtverteilung, der Aufteilung der Gelder und der Gleichstellung von Mann und Frau.

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