«Gentech-Food» bald auf Schweizer Tellern?

Die EU plant Gentech-Pflanzen weitgehend zu deregulieren. Entsprechende Produkte müssten nicht mehr gekennzeichnet werden. Dies würde auch für in die Schweiz importierte Lebensmittel gelten. Der Verein für gentechnikfreie Lebensmittel setzt sich mit einer Initiative dafür ein, dass Gentech-Produkte auch bei Importen deklariert werden müssen.

pd/ome |

«Die in der EU getroffene Einigung für eine weitreichende Deregulierung der Gentechnik hat direkte Folgen für die Schweizer Konsumentinnen», schreibt der Verein für gentechnikfreie Lebensmittel in einer Mitteilung. Da mittels Gentechnik hergestellte Produkte in der EU künftig nicht mehr als solche gekennzeichnet werden müssen, dürften solche Produkte auch auf unseren Tellern landen.

Die geplante Lockerung der europäischen Gentechnik-Regeln ist noch nicht beschlossen. Für den Verein sei dies jedoch absehbar. Er nimmt deshalb den Bundesrat in die Pflicht, die einheimische Landwirtschaft sowie die Rechte der Konsumenten zu schützen. Dazu diene auch die Lebensmittelschutz-Initiative, die eine Kennzeichnungspflicht für Gentech-Food fordert, auch für importierte Lebensmittel.

-> GV-Lebensmittel: Diese Regeln will die EU lockern

Gentech-Saatgut soll deklarationspflichtig bleiben

«Fast drei Viertel der Schweizer Lebensmittelimporte stammen aus der EU», hält der Verein fest. Würde der in Brüssel getroffene Kompromiss definitiv verabschiedet, könnten bald «Gentech-Produkte» in die Schweiz importiert werden. «Die absehbare Einigung in der EU hätte weitreichende Folgen für die Schweizer Konsumentinnen», stellt Martin Graf, Präsident der Lebensmittelschutz-Initiative klar. «Die Grossverteiler könnten künftig nicht mehr garantieren, dass aus der EU importierte Lebensmittel wegen fehlender Deklaration gentechfrei sind». 

Um die Wahlfreiheit der Konsumenten und die gentechfreie Produktion in der Schweiz weiterhin zu garantieren, müssen gentechnisch veränderte pflanzliche Importprodukte aus der EU grundsätzlich als solche deklariert werden, fordert der Verein. Für Bio-Produkte aus der EU, die gentechfrei produziert werden müssen, wäre keine Kennzeichnung nötig. Gentechnisch verändertes Saatgut aus der EU sollte weiterhin deklarationspflichtig bleiben.

-> Neue Initiative will GVO-freie Landwirtschaft schützen

-> EU: Lockerung bei Hinweispflicht für GV-Lebensmittel

Kommentare (1)

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  • Realist | 09.12.2025
    Wie will die Schweiz das kontrollieren und was ist daran so böse? Das ist unkontrollierbar und im Hinblick auf Pflanzenschutzmittelreduktion nur zu begrüssen. Es sind ja nur die einfachen und genauen Gentechverfahren, die nicht mehr deklariert werden müssen.
    Anscheinend will die Schweiz wieder eine Extrawurst, die die Konsumenten wieder teuer zu stehen kommt.
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