«Globi-Gate»: So werden Schweizer Kühe wirklich gefüttert

«Globi-Gate» bezeichnet die Debatte um das Kinderbuch «Globi und der Wald», in dem fälschlicherweise behauptet wird, Schweizer Kühe würden 80 Prozent ihrer Ernährung aus Körnern oder Soja beziehen. Die Vereinigung Schweizer Futtermittelfabrikanten nutzt die Gelegenheit für eine Richtigstellung zur Schweizer Tierfütterung.

pd/ome |

Der Globi-Verlag hat sich mittlerweile offiziell bei den Bäuerinnen und Bauern für die Falschaussagen entschuldigt. «Es tut uns sehr, sehr leid, dass das passiert ist. Wir können uns nur in vollem Umfang bei allen Betroffenen entschuldigen», heisst es in einem Social-Media-Post des Verlags (siehe ganz unten).

-> Globi-Buch verbreitet Anti-Milch-Propaganda

Die Vereinigung Schweizer Futtermittelfabrikanten (VSF) greift diese scheinbar unabsichtlich gemachten Falschaussagen auf und nutzt in einer Mitteilung die Gelegenheit, «ein paar wichtige Fakten zur Fütterung von Kühen in der Schweiz wieder ins Bewusstsein zu rücken».

Gras und Heu als Basis

«In der Schweiz besteht die Futterration von Kühen vor allem aus einheimischem Gras und Heu, das hauptsächlich auf dem Betrieb produziert wird», beginnt die VSF ihre Ausführungen. Um diese Basis zu ergänzen und eine ausreichende Versorgung mit Energie, Proteinen und Mineralstoffen sicherzustellen, insbesondere bei Milchkühen, werden manchmal geringe Mengen Kraftfutter hinzugegeben. Der Sojaanteil darin sei minimal, erfülle aber eine gezielte und wichtige Funktion in der Ernährung der Tiere.

 «92 % des für Tierfutter importierten Sojas stammen aus Europa, hauptsächlich aus Italien, und lediglich 6 % aus Brasilien», schreibt die VSF. Das brasilianische Soja, das in die Schweiz importiert wird, sei glaubwürdig zertifiziert und somit vollständig frei von Entwaldung und gentechnisch veränderten Organismen. Die VSF verweist dabei auf die Bestrebungen des Soja-Netzwerks Schweiz. Dieses setzt sich für einen verantwortungsvollen Anbau, eine nachhaltige Beschaffung sowie eine transparente Vermarktung und Verwendung von Soja und weiteren Futtermittelkomponenten ein (-> Faktenblatt Futtermittel).

Die Vereinigung Schweizer Futtermittelfabrikanten (VSF)

Die VSF vertritt als unabhängiger Verband die Interessen der Futtermittelbranche gegenüber dem Bund und der Öffentlichkeit. Angeschlossen sind 47 Unternehmen als Aktivmitglieder. Im Jahr 2024 haben die der VSF angehörenden Futtermühlen insgesamt 778’901 Tonnen Mischfutter, Eiweisskonzentrate und Futterzusätze hergestellt. Die VSF setzt sich für eine nachhaltige Mischfutterproduktion ein. Quelle: VSF

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