«Invasive Arten kennen keine Kantonsgrenzen»

In der Schweiz breiten sich invasive Arten wie die Asiatische Hornisse weiter aus. Apisuisse mahnt, dass bisherige Massnahmen unkoordiniert bleiben und betont, dass eine wirksame Struktur nötig ist, um die landwirtschaftliche Produktion sicherzustellen. Auch fordert der Verband eine nationale Strategie zur Bekämpfung.

pd/clu |

Mit der Revision des Umweltschutzgesetzes werden Anpassungen zur Bekämpfung von gebietsfremden invasiven Organismen vorgenommen, was auch die Bekämpfung der Asiatischen Hornisse betrifft. Apisuisse kritisiert jedoch, dass bisher weiterhin keine nationale Strategie vorgesehen ist: «Für die Bekämpfung gebietsfremder invasiver Organismen ist eine nationale Strategie und Koordination nötig», betont der Dachverband der Schweizer Bienenzüchtervereine.

Bedroht nicht nur Honigbienen

Die Asiatische Hornisse breitet sich seit Jahren fast ungehindert in der Schweiz aus. Sie bedroht nicht nur Honigbienen, sondern auch einheimische Bestäuber und andere Insekten. Apisuisse bemängelt, dass die Verantwortung für Bekämpfungsmassnahmen weiterhin hauptsächlich bei den Kantonen liegen soll.

«Dadurch unterscheiden sich die Strategien und verfügbaren Ressourcen je nach Kanton teilweise erheblich. Eine wirksame Eindämmung erfordere jedoch klare Zuständigkeiten, verbindliche Vorgaben und eine koordinierte Finanzierung durch den Bund», erklärt Mathias Götti Limacher, Präsident von Apisuisse.

Landwirtschaftliche Produktion sicherzustellen

Die Problematik gebietsfremder invasiver Organismen sei längst ein nationales Problem. Massnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung und zur Bekämpfung der invasiven Arten gingen derzeit schleppend und unzureichend voran: «Die Revision des Umweltschutzgesetzes sollte hier Abhilfe schaffen» und geht laut Apisuisse zu wenig weit.

Götti Limacher stellt klar: «Eingeschleppte Organismen sind in der heutigen globalisierten Welt mit grossen Verkehrsströmen ein wiederkehrendes Problem. Jetzt eine wirksame Struktur für die Eindämmung aufzubauen, ist elementar, um die landwirtschaftliche Produktion sicherzustellen und die Biodiversität zu schützen.»

Schweizweites Monitoring-System

In ihrer Stellungnahme zum Vernehmlassungsverfahren, das am 13. Oktober 2025 endet, fordert Apisuisse deshalb eine nationale Gesetzgebung, die den rechtlichen Rahmen für eine verbindliche Bekämpfungsstrategie schafft. Notwendig sei zudem ein schweizweites Monitoring-System, um das Auftreten invasiver Arten frühzeitig zu erkennen und gezielte Massnahmen einzuleiten.

Ebenfalls wichtig sei die Einrichtung einer nationalen Stelle, die die Bekämpfung koordiniert, die Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen sicherstellt und die Umsetzung der Strategie überwacht.

Vorlage soll Kantone ermächtigen

Der Bundesrat hat am 20. Juni 2025 die Vernehmlassung zu einer Revision des Umweltschutzgesetzes eröffnet, damit effizienter gegen invasive gebietsfremde Organismen vorgegangen werden kann. Die Vorlage soll die Kantone ermächtigen, eigene Vorschriften über Massnahmen gegen invasive gebietsfremde Organismen erlassen zu können.

×

Schreibe einen Kommentar

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

You have reached the limit for comments!

Das Wetter heute in

Lesershop

Hier gehts zum Lesershop

Umfrage

Setzt Ihr auf Natursprung?

37.2 % Ja, ausschliesslich
17 % Nein, nie
25.5 % Ja, je nach Kuh
11.7 % Ja, als letzte Chance (wenn KB mehrfach erfolglos)
8.5 % Manchmal

Teilnehmer insgesamt 94

Zur aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?