
Apisuisse bemängelt, dass die Verantwortung für Bekämpfungsmassnahmen gegen die Asiatische Hornisse weiterhin hauptsächlich bei den Kantonen liegen soll.
flickr/Gilles San Martin
Mit der Revision des Umweltschutzgesetzes werden Anpassungen zur Bekämpfung von gebietsfremden invasiven Organismen vorgenommen, was auch die Bekämpfung der Asiatischen Hornisse betrifft. Apisuisse kritisiert jedoch, dass bisher weiterhin keine nationale Strategie vorgesehen ist: «Für die Bekämpfung gebietsfremder invasiver Organismen ist eine nationale Strategie und Koordination nötig», betont der Dachverband der Schweizer Bienenzüchtervereine.
Bedroht nicht nur Honigbienen
Die Asiatische Hornisse breitet sich seit Jahren fast ungehindert in der Schweiz aus. Sie bedroht nicht nur Honigbienen, sondern auch einheimische Bestäuber und andere Insekten. Apisuisse bemängelt, dass die Verantwortung für Bekämpfungsmassnahmen weiterhin hauptsächlich bei den Kantonen liegen soll.
«Dadurch unterscheiden sich die Strategien und verfügbaren Ressourcen je nach Kanton teilweise erheblich. Eine wirksame Eindämmung erfordere jedoch klare Zuständigkeiten, verbindliche Vorgaben und eine koordinierte Finanzierung durch den Bund», erklärt Mathias Götti Limacher, Präsident von Apisuisse.
Landwirtschaftliche Produktion sicherzustellen
Die Problematik gebietsfremder invasiver Organismen sei längst ein nationales Problem. Massnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung und zur Bekämpfung der invasiven Arten gingen derzeit schleppend und unzureichend voran: «Die Revision des Umweltschutzgesetzes sollte hier Abhilfe schaffen» und geht laut Apisuisse zu wenig weit.
Götti Limacher stellt klar: «Eingeschleppte Organismen sind in der heutigen globalisierten Welt mit grossen Verkehrsströmen ein wiederkehrendes Problem. Jetzt eine wirksame Struktur für die Eindämmung aufzubauen, ist elementar, um die landwirtschaftliche Produktion sicherzustellen und die Biodiversität zu schützen.»
Schweizweites Monitoring-System
In ihrer Stellungnahme zum Vernehmlassungsverfahren, das am 13. Oktober 2025 endet, fordert Apisuisse deshalb eine nationale Gesetzgebung, die den rechtlichen Rahmen für eine verbindliche Bekämpfungsstrategie schafft. Notwendig sei zudem ein schweizweites Monitoring-System, um das Auftreten invasiver Arten frühzeitig zu erkennen und gezielte Massnahmen einzuleiten.
Ebenfalls wichtig sei die Einrichtung einer nationalen Stelle, die die Bekämpfung koordiniert, die Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen sicherstellt und die Umsetzung der Strategie überwacht.
Vorlage soll Kantone ermächtigen
Der Bundesrat hat am 20. Juni 2025 die Vernehmlassung zu einer Revision des Umweltschutzgesetzes eröffnet, damit effizienter gegen invasive gebietsfremde Organismen vorgegangen werden kann. Die Vorlage soll die Kantone ermächtigen, eigene Vorschriften über Massnahmen gegen invasive gebietsfremde Organismen erlassen zu können.