Der Bauernverband befürchtet, dass die Swissness-Vorlage im Parlament aufgrund starkem Lobbying der Nahrungsmittel-industrie massiv ausgehölt wird. Um diesem Vorhaben Gegensteuer zu geben, soll Mitte November die Delegierten-versammlung der Start der Initiative zustimmen.
Für den Schweizerischen Bauernverband (SBV) hat eine glaubwürdige Lösung der Swissness-Vorlage im Parlament erste Priorität, schreibt der SBV in einem Communiqué am Mittwoch. Doch er zweifelt an einer Umsetzung.
Gefahr von Wildwuchs und Aushöhlung
Unterschiedliche Ansichten hätten die Beratung im Parlament während Monaten verzögert und schlussendlich blockiert. Es drohe eine hohe Gefahr der Aushöhlung der Kernelemente. Aber auch eine Abschiebung der Swissness-Vorlage auf "die lange Bank" sei im Bereich des Möglichen, schreibt der SBV. Dies hätte zur Folge, dass der Wildwuchs in Swissness-Bereich weiter seine Blüten treibt. Deshalb hat der Vorstand einem Vorschlag zur einer Lancierung einer Volksinitiative „Glaubwürdige Swissness“ an die Landwirtschaftskammer verabschiedet. Der Anstoss dazu stammte im Frühjahr von Bauernverbänden aus der Romandie.
Bevölkerung erwartet in Schweizer Erzeugnissen einheimische Rohstoffe
Der SBV unterstützt die Vorlage des Bundesrates, dass Lebensmittel mindestens 80 Prozent inländische Rohstoffe enthalten müssen, sofern sie auf der Verpackung und in der Kommunikation das Schweizer Kreuz tragen wollen. Auch die Schweizer Bevölkerung erwartet gemäss verschiedenen Studien, dass Schweizer Lebensmittel mit einheimischen Rohstoffen hergestellt würden. Da nicht sämtliche Produkte (z.B. Schokolade) aus Schweizer Rohstoffen hergestellt werden können, sind Ausnahmen vorgesehen. Nun drohe aber durch das massive Lobbying der Lebensmittelindustrie eine markante Verwässerung. So soll bei hochverarbeiteten Erzeugnissen nur die Verarbeitung in der Schweiz erfolgen.
Endgültig entscheidet die Delegiertenversammlung des SBV Mitte November.