Mutterkuh Schweiz: Vier Forderungen für die AP 2030

Mutterkuh Schweiz fordert im Rahmen der Agrarpolitik 2030 eine Stärkung der gesamten Rindviehhaltung. Die Nutzung des Graslands und die Weidehaltung sind zentrale Pfeiler der Schweizer Landwirtschaft und benötigen stabile Rahmenbedingungen sowie gezielte Förderung.

pd/ome |

Mutterkühe sind heute unverzichtbar für die Nutzung des «Graslands Schweiz», insbesondere im Berggebiet, wo ihr Anteil am Kuhbestand bis zu 36 Prozent beträgt (Bergzone 4), hält Mutterkuh Schweiz in einer Mitteilung fest. Ohne sie würden viele Flächen brachliegen und verbuschen. Dies hätte negative Folgen für die Biodiversität, die Landschaftspflege und die Selbstversorgung.

Die Rindviehhaltung steht jedoch wirtschaftlich unter Druck. Das durchschnittliche Einkommen pro Familienarbeitskraft liege rund ein Viertel niedriger als der Durchschnitt aller Landwirtschaftsbetriebe. «Das gilt für Mutterkuhhalter ebenso wie für Milchproduzenten und tendenziell noch stärker für Aufzucht- und Weidemastbetriebe», heisst es. Mutterkuh Schweiz stellt deshalb konkret vier Forderungen an die Agrarpolitik 2030.

Höhere Milchzulagen nicht auf Kosten der Direktzahlungen

Um die Betriebe der graslandbasierten Rindviehhaltung zu sichern, fordert Mutterkuh Schweiz den Erhalt mindestens der heutigen Direktzahlungsprogramme sowie unternehmerische Freiheit für diese Bauernfamilien, damit sie ihre Betriebe an veränderte Bedingungen anpassen können. Dies gelte unabhängig davon, ob es sich um Milchproduktion oder Mutterkuhhaltung handelt.

Mutterkuh Schweiz Der Verein Mutterkuh Schweiz vertritt seit 1977 die Mutterkuhhaltung und Fleischrinderzucht in der Schweiz. Er zählt rund 6000 Mitglieder, davon zwei Drittel im Hügel- und Berggebiet. Mutterkuh Schweiz führt die Label Natura-Beef und Natura-Veal sowie das Herdebuch für 39 Fleischrinderrassen.

In der Debatte um die Milchzulagen lehnt Mutterkuh Schweiz eine Umverteilung von Direktzahlungsmitteln ab. Der Verband sei jedoch nicht grundsätzlich gegen zusätzliche 380 Millionen Franken für die Milchzulage. «Aber höhere Milchzulagen müssen über zusätzliche Mittel finanziert werden». Eine Kürzung der Direktzahlungen, um die Milchzulagen zu erhöhen, lehnt Mutterkuh Schweiz ab.

Mehr Weideförderung, mehr Handlungsspielraum

Der Vorstand von Mutterkuh Schweiz stellt folgende vier Forderungen an die Agrarpolitik 2030:

  • Das Budget für die Direktzahlungen muss aufgestockt werden. Zudem muss die Rindviehhaltung als Ganzes im Vergleich zu den letzten Agrarreformen besser gefördert werden.
  • Für die Agrarpolitik im Grasland Schweiz braucht es ein ambitioniertes Weideprogramm. Gegenüber dem heutigen Weideprogramm sollen bürokratische Zusatzanforderungen gestrichen, die Anforderungen kontrollierbar formuliert und der Fokus auf die Förderung der Weidehaltung geschärft werden. Zudem braucht es genug finanzielle Mittel.
  • Ebenso braucht es ein Programm, um die graslandbasierte Fütterung zu fördern. Die Beiträge für Graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF) sind etabliert und eine Referenz für alle namhaften Milch- und Fleischlabels. Mutterkuh Schweiz verlangt, GMF weiterzuführen.
  • Bäuerinnen und Bauern müssen sich an veränderte Rahmenbedingungen anpassen können und brauchen unternehmerischen Handlungsspielraum. Darum: Keine Diskriminierung zwischen Nutzungsarten. Und keine Förderung eines hohen Arbeitsaufwandes, in dem z.B. Direktzahlungen nach SAK berechnet werden.
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