
Die Bautätigkeit in der Schweiz ist weiterhin sehr gross. So geht Land für immer verloren.
Uwe T.
In der Schweiz leben immer mehr Menschen. Diese benötigen Wohnraum und Infrastruktur. Auch Bund, Kantone und Gemeinden müssen ihre Infrastruktur entsprechend anpassen. Solche Bauten sollen vermehrt in Waldgebieten erstellt werden. Doch das Roden von Wald ist stark eingeschränkt. Christian Glur hat deshalb die Motion «Infrastrukturbauten von öffentlichem Interesse im Wald vereinfacht zulassen» eingereicht.
«Kulturland nimmt massiv ab»
Der Meisterlandwirt begründet den Vorstoss mit der stark gewachsenen Waldfläche in den letzten Jahren. «Dagegen nehmen die Fruchtfolgeflächen sowie das Kulturland im ganzen Land aufgrund verschiedenster Beanspruchungen wie Überbauungen, Ausdehnung von Siedlungsgebieten und Infrastrukturbauten oder Strassen massiv ab», so Glur. Der Bundesrat lehnt die Motion ab. Die Waldflächen im Mittelland und in Talebenen würden kontinuierlich abnehmen, befürchtet er.
Glur wollte in der Fragestunde deshalb wissen, wie viele Hektaren Kulturland und wie viele Hektaren Wald (mit und ohne Kompensation) in den letzten zehn Jahren in der Schweiz jeweils für öffentliche Bauten in Anspruch genommen wurden.
1655 ha Wald
Die Landesregierung beantwortete die Frage schriftlich. Gemäss Arealstatistik haben die Landwirtschaftsflächen in den letzten zehn Jahren um 30’200 Hektaren abgenommen. Rund 53 Prozent dieses Verlustes wurden durch das Siedlungswachstum sowie die Zunahme von Verkehrsflächen verursacht.
Waldflächen wurden hingegen deutlich weniger beansprucht. Von 2014 bis 2023 wurden gemäss Rodungsstatistik total 1655 Hektaren Wald für Bauten im öffentlichen Interesse auf nationaler, kantonaler oder kommunaler Ebene gerodet. «Dies beispielsweise für Verkehr, Energie, Rohstoffabbau oder Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekte», so der Bundesrat.
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