Nutzt Ihr Social Media für Euren Betrieb?

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Die sozialen Medien werden immer wichtiger. Auch landwirtschaftliche Betriebe nutzen die «neuen Medien» für ihren Betrieb. Wie sieht es bei Euch aus? Informiert Ihr die Öffentlichkeit über die sozialen Medien? Oder ist das für kein Thema? Abstimmen und mitdiskutieren.

Soziale Medien nutzen fast die meisten von uns. Facebook, Twitter, Instagram, Youtube, TikTok etc. gehören zum Alltag dazu. Diese Plattformen unterscheiden sich deutlich von den klassischen Medien wie Zeitungen oder Fernsehen.

Während es bei den Massenmedien sind die Rollen von Anbieter (Sender) und Nutzer (Empfänger) in der Regel nicht tauschbar. Bei sozialen Medien hingegen können Nutzer Sender wie auch Empfänger sein. Die Partizipation und die Kommunikation der Nutzer prägen die sozialen Medien.

Auch in der Landwirtschaft haben diese Kanäle Einzug gefunden. Und sie bieten Chancen. Betriebe können über die sozialen Medien informieren und aufklären. Oder die Landwirtinnen und Landwirte nützen diese Kanäle für die Promotion ihrer Produkte.

Transparenz und Vertrauen schaffen

«In den sozialen Medien können Bauern ihre Sicht der Dinge selber darstellen – und zwar ungefiltert. In den Medien hingegen dominiert die Sicht von Journalisten, welche die Informationen oftmals von Verbandsvertretern beziehen», sagte Jutta Zeisset, die das Buch «Social Media für Landwirte – Facebook, Snapchat & Co.» mitverfasste, 2019 zum Landwirtschaftlichen Informationsdienst (LID).

«Bauern können die Leute an ihrem Alltag teilhaben lassen, direkt live aus dem Stall oder vom Feld berichten und sagen, was gerade so läuft. Dadurch schaffen Landwirte Transparenz und Vertrauen», sagte Co-Autor Thomas Fabry. Bauern seien gute Botschafter, nur würden sie sich oft verstecken. Wichtig bei den Beiträgen ist die Authentizität. Ein perfektes, aufgemöbeltes Bild ist nicht nötig. Auch heikle Themen sollen angesprochen werden, raten die Experten. Es gelte aber, die Kräfte nicht zu verzetteln.

Kundenbedürfnisse in Erfahrung bringen

Wie der lid im jüngsten Dossier «Digitale Kommunikation schreibt, geht es nicht nur um Marketing. Kundinnen und Kunden wollen eine Geschichte, emotional berührt werden und eine Verbindung herstellen. Kommunikationsplattformen wie Facebook, YouTube, Instagram, TikTok, Twitter und LinkedIn eignen sich für Betriebe, weil die Interaktion mit Kunden und Partnern gezielt gefördert werden kann.

Kundinnen können ihre Meinung zu Dienstleistungen und Produkten öffentlich teilen und auf Empfehlungen anderer Nutzer zugreifen. Ein Betrieb kann so zeitnah und individuell auf Fragen reagieren und Lösungen erarbeiten. Dieser Austausch hilft, mehr über Kundenbedürfnisse zu erfahren und auf diese einzugehen.

https://twitter.com/chtuescher/status/1507644764488978433

Verständnis fördern

Eine grosse Community hat Christian Tüscher. Er nutzt Twitter und rund 3'800 Follower. Wichtig sei, ziel- und stufengerecht über die Landwirtschaft zu kommunizieren. «Ich gehe davon aus, dass die Mehrheit meiner Follower landwirtschaftsfern sind. Ich benutze wenige Fachbegriffe, erkläre diese so gut es geht und setzte auf Bilder. Ausserdem versuche ich, authentisch meine Realität zu zeigen und auch heikle Themen – etwa die Schlachtung von Tieren oder die Trennung der Kälber von der Mutter – anzusprechen», sagt der Bio-Landwirt aus Ziegelried BE zum lid. Die Reichweiter seiner Posts sind beeindruckend. Das Video zum Weideaustrieb erreichte über 500’000 Follower.

Eine grosse Anzahl Follower hat auch der Junglandwirt Adrian Wenger. Er nutzt insbesondere die Plattform Instagram. «Ich möchte mit meinem Alltag, das Bewusstsein und Verständnis der Bevölkerung für die Landwirtschaft stärken», sagt der Berner. Im Vordergrund steht für ihn die Nähe zum Konsumenten. «Und erst dann kommt die Vermarktung unserer Quinoa-Produkte», führt er aus.

Wenger nutzt auch andere Social-Media-Kanäle wie Facebook, YouTube oder TikTok. «Videos werden immer wichtiger, so nutze ich YouTube hauptsächlich als Videoablage. Instagram ist unser Hauptmotor. Mit diesem bringen wir interessierte Kunden auf unsere Website», sagt er zum lid.

Erreicht Millionenpublikum

Ebenfalls in den sozialen Medien unterwegs ist Landwirt Jonas Ruprecht aus Laupen BE. Mit seinen Posts auf TikTok erreicht er ein Millionenpublikum. «Ich weiss nicht, wieso manche Videos sehr viele Views generieren und manche nicht. Der Zeitpunkt spielt bestimmt eine Rolle, vielleicht auch das Thema. Tiere und Maschinen kommen immer gut an. Auch Videos, in denen ich mich selbst filme und etwas erkläre, stossen auf Anklang», führt er aus.

@steinhofruprecht Tetris real life modus #tetris #farmlife #farming #landwirtschaft #switzerland #steinhofruprecht #farm365 ♬ Tetris Theme (From "Tetris") - Video Game Players

Vor einem Jahr hat er begonnen, TikTok zu nutzen. Diese Plattform ergänzt die bishere genutzten Kanäle Facebook und Instagram. Eine langfristige Social-Media-Strategie hat er noch nicht entwickelt. Doch auch er nutzt die soziale Medien für das Marketing, für sein Maislabyrinth. Die Interaktion mit der Community lässt er aber meist bleiben. «Wenn es mich dünkt, eine Antwort wäre gut, dann gebe ich die. Aber ich gehe nicht auf andere Seiten. Da fehlt mir schlichtweg die Zeit», sagt er zum lid.

Wie sieht es bei Euch aus? Nutzt Ihr die sozialen Medien für Euren Betrieb? Oder interessiert Euch das nicht? Macht mit bei unserer Umfrage

Kommentare (1)

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  • M Hess | 29.04.2022
    Es freut mich, zu sehen, mit wie viel Leidenschaft diese Landwirte arbeiten und wie sie diese Leidenschaft auch einem nicht-landwirtschaftlichen Publikum zu vermitteln mögen.

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