
Die Auswertung zeigt laut FAO, dass Ackerland, Gewächshäuser, Bewässerungsbrunnen und andere landwirtschaftliche Infrastruktur nahezu komplett verwüstet sind.
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Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sieht aktuell ein günstiges Zeitfenster, um im Gazastreifen die Nahrungsmittelproduktion und die Lebensgrundlagen wiederherzustellen.
Der aktuelle Waffenstillstand habe eine enge und zeitkritische Lücke dafür geschaffen, erklärte die FAO anlässlich der Veröffentlichung einer neuen Geodatenanalyse.
Schäden und Chancen
Die Auswertung zeigt laut FAO, dass Ackerland, Gewächshäuser, Bewässerungsbrunnen und andere landwirtschaftliche Infrastruktur nahezu komplett verwüstet sind. Zu erkennen sei aber auch, dass 37 % der geschädigten Ackerflächen im Gazastreifen nun für die Sanierung und Bewirtschaftung offen seien. Innerhalb dieser zugänglichen Gebiete seien etwa 600 Hektar Land unbeschädigt geblieben, was die Möglichkeit biete, die Nahrungsmittelproduktion wieder aufzubauen und den Lebensunterhalt zu sichern.
Mit der aktuellen Waffenruhe hätten sich auch die zugänglichen Flächen für Gewächshäuser um 17 % erhöht, schreibt die FAO. Das sei eine konkrete Grundlage für die Wiederaufbaubemühungen. Verschlimmert hätten sich jedoch die Schäden an landwirtschaftlichen Brunnen, die für die Bewässerung unerlässlich seien, und zwar von 83 % im April auf fast 87 % Ende September. Das erschwere die Bemühungen, die Acker- und Viehproduktion aufrechtzuerhalten.
Blitzappell für Finanzierung
Die FAO hat deshalb jetzt einen «Blitzappell» gestartet, um Geld für eine umfassende, sektorübergreifende Wiederherstellung der Lebensgrundlagen im Gazastreifen zu finanzieren. Dafür hat sie zunächst 75 Mio. $ (69 Mio. Franken) eingeplant; davon sind aber bislang erst 10 % finanziert.