Die Basiskonferenz des Verbands Thurgauer Landwirtschaft (VTL) fand in Wigoltingen statt. Eingeladen als Referent war Daniel Haffa, Vorstandsmitglied des Vereins Erde Schweiz und Vizepräsident des Verbands Lohnunternehmen Schweiz.
Haffa informierte zum Rücknahmeprogramm für Erntekunststoffe. Ziel ist es, dass Agrarfolien, Netze und Garne nach dem Gebrauch sachgerecht verwertet werden. Gesammelte Kunststoffe werden zerkleinert, gewaschen und als Regranulat eingesetzt.
Menge erhöhen
Haffa zeigte auf, dass durch das Recycling von Agrarkunststoffen Wertstoffkreisläufe geschlossen und Ressourcen geschont werden. Erklärtes Ziel des Vereins Erde Schweiz sei es, die angelieferten Mengen an den Sammelstellen zu erhöhen. Regelmässige Sammeltouren gewährleisten, dass die Materialien korrekt verarbeitet werden und nicht im Kehricht landen. «Wir müssen die bisherigen Bestrebungen für das Recycling fortführen können. Dazu ist es erforderlich, dass an den Sammelstellen nur gute Ware angeliefert wird», betonte Haffa.

Daniel Haffa aus Andwil SG ist Lohnunternehmer, Vizepräsident des Verbandes Lohnunternehmer und Vorstandsmitglied bei Erde Schweiz.
Ruth Bossert
Haffa ist Lohnunternehmer, sein Betrieb führt auch eine Sammelstelle: Er berichtete, dass er schon Ware angeliefert erhalten habe, die nicht den Abgabekriterien entsprach, was kontraproduktiv sei. «Zur Abgabe müssen die Kunststoffe zumindest kurz ausgeschüttelt worden sein. Und sie dürfen keine weiteren Fremdstoffe wie Alu und Glas enthalten.» Pressengarne und Rundballennetze werden getrennt voneinander in Säcken gesammelt, die bei Erde Schweiz erhältlich sind
Auf freiwilliger Basis
Die CO2-Reduktion und die Klimawende in der landwirtschaftlichen Produktion möchte der Verein Agro Impact voranbringen. Deren stellvertretender Direktor, Pablo Bovy, erklärte in seinem Referat die Ziele des Vereins. Dieser wurde im Dezember 2023 im Kanton Waadt gegründet. Er erklärte, wie Agro Impact über die kantonale Beratung Landwirtschaftsbetrieben anbietet, eine umfassende CO2-Bilanz zu erstellen, und ihnen hilft, wirksame Reduktionsmassnahmen umzusetzen. «Bäuerinnen und Bauern können, auf freiwilliger Basis, betriebsspezifische Verbesserungsmassnahmen auswählen. Sie werden bei der Umsetzung durch Berater begleitet und unterstützt.»

Lancierung von AgroImpact im Januar 2024 (v.l.): Claude Baehler, Präsident von AgroImpact; Eugenio Simioni, Marktchef von Nestlé Schweiz; Valérie Dittli, Regierungsrätin VD; Aude Jarabo, Direktorin AgroImpact; Isabelle Moret, Regierungsrätin VD; Benoît Stadelmann, WWF Schweiz; Martin Pidoux, Direktor Prométerre.
AgroImpact
AgroImpact Pablo Bovy, stv. Direktor Agro Impact, erklärte an der Versammlung des Verbands Thurgauer Landwirtschaft, dass Betriebe, die konventionelle Industriemilch, die von der Produzentenorganisation Mooh gesammelt wird, sowie Produzentinnen und Produzenten von Brotweizen, Zuckerrüben oder Sonnenblumen förderfähig sind. Bis 2024 hatte der Verein auf der Plattform bereits 14 Millionen Franken an Unterstützungen für Bäuerinnen und Bauern, die sich engagieren wollen, gesammelt. «Wir sind sehr zuversichtlich, dass weitere Engagements von Akteuren der Wertschöpfungskette folgen werden», so Bovy. isa
Teilnehmende Betriebe verpflichten sich für sechs Jahre. Sie erhalten eine Bescheinigung und werden in ein Register eingetragen, das ihnen Zugang zu Wirkungsprämien verschafft. Prämien werden beispielsweise von einigen Lebensmittelunternehmen, die Mitglieder von Agro Impact sind, finanziert. Die Höhe der Prämien richtet sich nach ihrer anfänglichen Bilanz, den erzielten CO2-Reduktionen, der Kohlenstoffspeicherung im Boden und den Arten der landwirtschaftlichen Produkte des Betriebs. Agro Impact ist derzeit in sechs Kantonen (vor allem in der Westschweiz) ein Akteur für die Umsetzung der Klimapläne.
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-> Westschweizer Bündnis will Klimabilanz der Bauern verbessern
