«Rasch Raus- und Weideprogramm prüfen»

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Der Bundesrat hat zur parlamentarische Initiative Absenkpfade hat der Bundesrat Verordnungen verabschiedet. Betroffen sind auch die Milchproduzenten. Die Schweizer Milchproduzenten (SMP) appellieren an die Milchbauern, das angepasste Raus-Programm und das neue Weide-Programm rechtzeitig zu prüfen und sich gegebenenfalls dafür anzumelden.

Der Bundesrat setzt die Parlamentarische Initiative 19.475, die unter dem politischen Druck der Trinkwasser- und der Pestizidverbotsinitiative entstanden ist und welche im Parlament nur von der SVP abgelehnt worden war, zum grossen Teil so um, wie er sie in die Vernehmlassung gegeben hatte.

Das Tierwohlprogramm Raus (regelmässiger Auslauf im Freien) wird angepasst. Neu gilt, dass an jedem Weidetag von Mai bis Oktober eine Weide von mindestens vier Aren pro Grossvieheinheit zur Verfügung stehen muss. Mit dem neuen Weidebeitrag soll die Weidehaltung unterstützt werden. An Weidetagen von Mai bis Oktober müssen vom gesamten täglichen Futterverzehr mindestens 70 % der Trockensubstanz auf der Weide aufgenommen werden. Ausserdem muss Rindvieh von November bis April mindestens 22 Mal pro Monat Auslauf erhalten.

Einfachere Teilnahme

Die Schweizer Milchproduzenten beurteilen das angepasste Raus-Programm und das neue Weide-Programm «grundsätzlich positiv». Die Schweizer Milchproduzenten stünden hinter dem Anliegen, dass auch in Zukunft möglichst alle Kühe regelmässig Bewegung und Auslauf haben. «Die neue Zweiteilung in Form eines RAUS-Programmes als Basis und eines zusätzlichen Weideprogrammes erlaubt in Zukunft eine einfachere Teilnahme an diesen Programmen», heisst es in einer Mitteilung der SMP.

So entstehe eine Mehrwert, den die Schweizer «Milch» bei den Konsumentinnen und Konsumenten in Wert setzen könne. Die SMP raten den Milchproduzierenden, die Voraussetzungen und die Anmeldung  rasch zu prüfen. Eine mögliche Anmeldung soll noch 2022 vorgenommen werden. Nur so könne verhindert werden, dass es bei der Umsetzung keine Unterbrüche gebe. 

Mehr Importe befürchtet

«Die Schweizer Milchproduzenten werden sich weiter konsequent einsetzen, dass bei der Umsetzung der Spielraum genutzt werden kann und die standortgerechte und nachhaltige Milchproduktion in der Schweiz nicht weitereingeschränkt wird», heisst es weiter.

Ab 2024 kämen verschärfte und einschneidende Vorgaben bei der Suisse Bilanz dazu. Der Absenkpfad Nährstoffe setze die tierische Produktion unter Druck. Die führe bei gleichbleibenden Konsum einfach zu mehr Importen. «Das ist definitiv nicht das Ziel, auch nicht das der Regierung», schreiben die SMP.

Kommentare (6)

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  • Inkognito | 04.05.2022
    Fakt ist, dass die Weide ein Auslaufmodell ist, ob es die Politik nun wahrhaben will oder nicht. Die Betriebe werden grösser, haben weniger Personal, automatisieren und digitalisieren. Dazu kommen immer extremere klimatische Bedingungen und, nicht zu unterschätzen, die Verbreitung des Wolfes und anderer Grossraubtiere. Warum glaubt eigentlich die kleine Heidilandschweiz, es würde sich nicht so entwickeln wie in anderen Ländern? Anderswo sieht man schon längst kaum mehr Vieh auf der Weide!
    • Jakob Bohnenbluest | 04.05.2022
      Ich glaube, dein Horizont hört an der Stalltüre auf: andere Länder mit Trend zu Weide: Deutschland, Holland, Frankreich, USA bei kleineren Betrieben, Irland, NZ etc.

      dein Name ist Programm: ICH WEISS VON NICHTS
  • Demokrat | 03.05.2022
    4 Aren pro GVE ist Unsinn, viele bewärte Weidesysteme können nicht mehr im Raus mittmachen.
  • chueliueli | 03.05.2022
    Das mag ja im Flachland gut sein aber in den steilen Weiden im Voralpen und Alpengebiet sind solch grosse Koppeln absoluter Blödsinn.In kürzester Zeit wären diese von Weidewegen durchsetzt und bei nasser Witterung nur noch ein Acker vorhanden. Portionenweide mit täglichem wegzäunen der abgeweideten Fläche ist die einzige Möglichkeit die Bodenfruchtbarkeit aufrecht zu erhalten. Möchte gerne wissen was für praxisfremde Träumer auf diese idiotische Idee gekommen sind
  • Fritz Heimann | 03.05.2022
    Das neue Rausprogramm ist ein neuer Bürokratischer Irrsinn. Beispiel: Eine Mutterkuhherde mit 16 GVE und 8 Koppeln, mit je 45 aren wird an diesem Programm nicht mehr Teilnehmen können weil die 4 aren pro GVE/Tag nicht gegeben sind. Schade, das wird viele Rindviehhalter zum Umdenken zwingen und die Tiere halt wieder im Stall lassen. Notabene ohne Beiträge. Auch finde ich schade dass wir von unseren Verbänden nichts hören.
    • Jogg vum Bärg | 03.05.2022
      Ich interpretiere den BISHER bekannten Text anders: An jedem Tag 4 Aren je GVE mit z.B. 20 kg Weidegras/a wäre ja Verschwendung. Eher ist die gesamte zur Verfügung stehende Fläche 4 Aren. Dann kommt man auch näher an eine gehörte Aussage, dass der Weideanteil gegenüber jetzt mit 20% kleiner wird. Bei einem durchschnittlichen Zuwachs von 0.6 kg/a/Tg ergeben sich mit 2.4 kg noch rund 15% Weidegras. Im Frühling mehr, im Herbst weniger. Dein Beispiel ist doch eine Vollweide (mind. im Frühjahr)!

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