Jede Kuh heimste Lob ein

Über 130 Tiere präsentierten die sechs Züchterfamilien des Viehzuchtvereins Saxeten BE zum 100-Jahr-Jubiläum. Ausnahmslos jedes Tier heimste Lob ein – und nicht wenige verliessen den Ring mit der höchstmöglichen Punktzahl.

Mit sechs Mitgliedern ist der Viehzuchtverein (VZV) Saxeten nicht gross. «Aber seine Tiere trifft man hin und wieder an regionalen und nationalen Ausstellungen an», sagte Stefan Schumacher, Präsident des Bernischen Fleckviehzuchtverbands. Auch die Züchter engagierten sich laut Schumacher in den Verbänden und Verbandsvorständen, um die Fleckviehzucht voranzubringen.

Die Qual der Wahl

Vor allem aber arbeiten die Züchterfamilien 365 Tage im Jahr auf ihren Betrieben und Alpen für ihre Tiere. Was sie damit erreicht haben, sahen die gut 300 Besucherinnen und Besucher an der Jubiläumsschau. Vom kleinsten Kalb bis zur gestandenen Kuh kam jedes Tier gut gepflegt auf den Platz, den das OK um Anton Zingrich und zahlreiche Helfer mit viel Stroh und einem grossen Dach sauber und regensicher vorbereitet hatten.

Ausnahmslos jedes Tier heimste Lob ein – und nicht wenige verliessen den Ring mit der höchstmöglichen Punktzahl. Entsprechend schwer hatten es die drei Experten bei den Misswahlen. Beim Swiss Fleckvieh entschieden sie sich nach einigen Beratungen für zwei junge Kühe «mit Zukunft».

Jolande wurde Miss Schöneuter

Miss wurde Adrian Seematters «sehr komplette» Kuh Orlando Schneeflöckli, die bereits in der Kategorie der älteren Erstlingskühe gewonnen hatte; Miss Schöneuter wurde Anton Seematters Kilian-Tochter Jolanda, auch sie eine Erstmelkkuh. Bei den Simmentalern fiel die Wahl auf Walter Wyss’ Saturn-Tochter Tabea als Miss sowie Anton und Cornelia Zingrichs Azaleo-Tochter Schneeflocke als Miss Schöneuter. Beide hatten schon bei der Beurteilung die Punktzahl von 44 44/94 geholt – das Maximum, das in der Klasse mit einer abgeschlossenen Laktation möglich ist.

In der Sektion Holstein/Red Holstein gab es zwar, wie im Berggebiet üblich, nur sehr wenige Tiere. Aber diese gefielen den Experten. Miss wurde die junge Holsteiner Sidekick Whitney von Walter Wyss, Miss Schöneuter die bald siebenjährige Edi Blackrose, eine Schwarze mit Rotfaktor aus dem Stall von Adrian Seematter. Immer wieder lenkten die Experten die Aufmerksamkeit des Publikums auf das gute Fundament und die gut verwachsenen Euter, die selbst bei den ältesten Kühen noch einiges über dem Sprunggelenk hingen.

Dass im VZV Saxeten Kühe gezüchtet werden, die perfekt an die rauen Bedingungen im Bergtal angepasst sind, zeigen auch ihre Langlebigkeit und ihre Leistungen. Die 16-jährige Code-70-Simmentaler Armon Milinda von Reto Wyss wurde für ihre Lebensleistung von weit über 100’000 kg Milch ausgezeichnet, vier weitere SF- und Simmentaler Kühe für über 50’000 kg, die sie in sieben, in einem Fall in nicht ganz fünf Laktationen gegeben hatten.

Guter Zusammenhalt

19 Gründer schlossen sich 1925 zur Viehzuchtgenossenschaft Saxeten zusammen, berichtet OK-Präsident Anton Zingrich in der Jubiläumsschrift, in der die Tiere und Betriebe, das Dorf, die Helfer und die Spender vorgestellt werden. «Ein wesentlicher Leitgedanke für die Gründung der Genossenschaft war der Kauf von einem Genossenschaftsstier.»

Am 100. Geburtstag des VZV gab es zwar keinen Genossenschaftsmuni mehr. Ein paar SF- und SI-Stiere, die von Mitgliedern im Tal gehalten werden, liessen sich im Ring bestaunen. Nach wie vor Bestand hat der Zusammenhalt im 100-Seelen-Dorf Saxeten. Der grösste Teil der Einwohnerinnen und Einwohner sowie viele Verwandte und Bekannte halfen auf dem Schauplatz, in der Festwirtschaft und beim ganzen Drumherum, sodass aus dem Jubiläum trotz garstigem Wetter ein wunderbares Fest wurde.

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