
Im Sommer wird die Wiese für drei Tage zu einem Freilichtkino.
Tirza Bauer
Seit 2004 steht jeweils im August a uf der Wiese des Landwirtschaftsbetriebs Lindenhof in Buchberg SH ei n Open-Air-Kino. Zu Beginn habe das Umfeld noch skeptisch reagiert, sagt Betriebsleiterin Susanne Simmler-Leissl.
Weniger Spieltage
Doch bereits nach 10 Jahren Open-Air-Kino konnte sie eine positive Bilanz ziehen. «Jetzt, nach 21 Jahren, ist unser Kino in grossen Teilen des Kantons Zürich, Thurgau und Schaffhausen bekannt, vor kurzem habe ich mit jemandem aus der Stadt Zürich gesprochen, der bereits hier war.»
Susanne Simmler spricht nicht nur über den Erfolg, sie erwähnt auch die Herausforderungen, die der Anlass mit sich bringt. Gestartet wurde beispielsweise mit mehreren Kinoabenden. Der hohe Aufwand führte schliesslich dazu, das Programm des Open-Air-Kinos auf drei Tage im August, jeweils am letzten Wochenende der Sommerferien, zu reduzieren. Dies hat laut Susanne Simmler zwei Gründe. «Zum einen möchten viele das Ende der Sommerferien noch geniessen, zum anderen wird es abends früher dunkel als Anfang Sommer, was für einen Open-Air-Kinoabend sehr wichtig ist.»
Ungebetener Gast
Simmler spricht auch die Technik an. Steigt sie aus, stehe man als Veranstalter blöd da, auch wenn der Fehler nicht vermeidbar gewesen sei. Es sei auch schon vorgekommen, dass sich ein ungebetener Gast, ein Marder, auf das Areal geschlichen und Kabel durchgebissen habe. Ein anderer Punkt sei, dass das Film- und Tonrecht eingehalten werde. Das werde auch regelmässig kontrolliert. Das Betriebsleiterpaar Susanne und Markus Simmler arbeitet mit dem Kino Freienstein und den Filmtagen Eglisau zusammen.
Durch die Erfahrung, die das Kino Freienstein hat, ist eine gewisse Gewährleistung gegeben, dass beliebte, populäre Filme gezeigt werden. Ausserdem hält auch die rechtliche Absicherung stand. Denn sobald ein Film in den Kinos ist, bedeutet dies nicht, dass er sogleich für Open-Air-Kinos genutzt werden kann. Die Ansprechpersonen der Eglisauer Filmtage bringen Inputs, was französische Filme betrifft, wie auch Filme, die sehr angesagt sind.
Breites Angebot
Neben dem Open-Air-Kino bieten die Simmlers seit rund 15 Jahren weitere Events an. Auf dem Programm stehen unter anderem eine Weinwanderung und ein Ländlerabend. Kürzlich mussten sie einen Kinderanlass absagen, da der Andrang ihre Kapazität überstieg. «Wir möchten den persönlichen Kontakt zu den Besuchenden nicht verlieren, weshalb wir unseren Anspruch auf Wachstum im Rahmen halten», sagt Simmler und schiebt nach: «Schliesslich ist es unser Anliegen, selbst hinter dem Tresen zu stehen, mit dem Wissen, was wir verkaufen.»
Susanne Simmler ist es ein Bedürfnis nur regionale Produkte oder solche vom eigenen Hof zu verkaufen. Zum landwirtschaftlichen Betrieb Lindenhof gehört auch eine Besenbeiz. Sie wird auch während der Kinozeit genutzt. Ein lustiges Element ist ein Kochlöffel, der jedem Kinobesucher in die Hand gedrückt wird. Er bekommt ihn am Eingang mit einer Zahl zugewiesen, quasi als Konto. Bei Konsumation wird der Betrag des Getränkes oder der Speisen bei der entsprechenden Zahl notiert. Am Ende des Abends müssen die Besucherinnen und Besucher ihren Kochlöffel vorweisen und den entsprechenden Rechnungsbetrag zahlen.