
Im kantonalen Amt für Verbraucherschutz brachten Regierungsrat Markus Dieth (l.), Pro-Holz-Präsident Toni Möckel und Alda Breitenmoser, Amtsleiterin eine Tafel fürs «Bauen mit Holz» an.
Hans-Peter Widmer
Beim Eingang zum neuen Laborgebäude des aargauischen Amts für Verbraucherschutz – zu dem auch der kantonale Veterinärdienst gehört – weist neuerdings eine Tafel darauf hin, dass hier eine innovative und nachhaltige Bauweise zum Zug kam.
Damit würdigten Pro Holz Aargau und Lignum Schweiz die ausdrucksstarke Architektur und die konsequente Verwendung des Rohstoffs Holz beim 44 Millionen Franken teuren Bauwerk. Das Objekt steht neben dem 1970 erbauten Campus der Schweizerischen Bauschule Aarau in Unterentfelden. Die Nachbarschaft unterstreicht, dass die «Hölzigen» im zeitgemässen Bauen mithalten können.
Kanton in Vorbildrolle
Pro Holz Aargau ist ein Netzwerk, das die Holz-Wertschöpfungskette vereint. Es engagiert sich für die einheimische Waldund Holzwirtschaft und vertritt deren Interessen gegenüber der Politik, macht Werbung für den Einsatz von Holz als Bau- und Energieträger, berät Bauherren, Planer und Verarbeiter und zeichnet alljährlich eine Persönlichkeit oder Institution für die vorbildliche Nutzung und Förderung des einheimischen Rohstoffs aus. Pro-Holz-Präsident Toni Möckel lobte an der jüngsten Preisverleihung namentlich die Haltung der kantonalen Immobilienabteilung.
Regierungsrat Markus Dieth, Vorsteher des Departements Finanzen und Ressourcen, bestätigte, dass die kantonale Immobilienstrategie auf eine nachhaltige, wirtschaftliche und werterhaltende Entwicklung ausgerichtet sei. Dabei spiele auch die Materialwahl eine zentrale Rolle. Bei der Anwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz wolle der Kanton eine Vorbildrolle spielen.
Das neue Gebäude des Amts für Verbraucherschutz zeige, dass nachhaltiges und modernes Bauen Hand in Hand gehen könne. Der Neubau besteht aus einem betonierten Kern und Kellergeschoss sowie zwei Obergeschossen, bei denen die Tragkonstruktion, die Fassaden und der Innenausbau in Holz ausgeführt wurden. Dabei wurden 907 Kubikmeter Holz aus verschiedenen Gebieten des 3’300 Hektaren grossen Aargauer Staatswaldes verbaut.
Bedenken verflogen
Die Verbraucherschutz-Amtsleiterin Alda Breitenmoser gestand, sie habe zunächst zurückhaltend auf die Holzbaupläne reagiert. Denn es entspreche nicht dem geltenden Standard und den hohen Anforderungen, dass ein modernes Labor aus Holz gebaut werde – das habe es in der Schweiz bisher kaum gegeben. Doch nach dem ersten Betriebsjahr seien die Bedenken verflogen.
Der Neubau erfülle die Funktionalitäts- und Sicherheitsbedingungen vollauf, und mit den hellen, freundlichen Räumen sei er ein geschätzter Arbeitsort geworden. Dessen warme Atmosphäre tröste die 80-köpfige Belegschaft über die Verlegung des früheren attraktiven Standorts mitten in der Stadt Aarau an die Peripherie hinweg. Im Amt für Verbraucherschutz sind die Sektionen Lebensmittelkontrolle, Veterinärdienst und die Chemiesicherheit zusammengefasst. Der Gesundheitsschutz für Mensch und Tier sowie der sichere Umgang mit Chemikalien und gefährlichen Organismen sind die Kernthemen das Kantonslabors.