Beliebt, aber immer seltener an Schau aufgeführt

An der Zentralschau der Shropshire-Schafe in Brunegg AG wurden deutlich weniger Tiere aufgeführt als in den Jahren zuvor. Es gibt mehrere Gründe dafür.

Christian Zufferey |

Gottfried Bossi aus Rosshäusern BE gehörte zu den Ersten, die vor etwa 30 Jahren Shropshire-Schafe aus Dänemark in die Schweiz importierten. Jahrelang amtierte er daraufhin als Kassier und Sekretär – und die letzten Jahre als Präsident des Vereins Interessengemeinschaft Shropshire-Schaf (IG SHR). Nun hat er letzten Samstag in Brunegg seine letzte Zentralschau organisiert, denn auf die nächste Hauptversammlung hin will der fast 70-Jährige zurücktreten.

Gründe sind vielfältig

An der diesjährigen Schau waren nur noch 17 Widder und 28 Auen da. Das sind weniger als halb so viele wie in den Jahren davor. Trotzdem wurden ein Mister, ein Jung-Mister und eine Miss gewählt, die allesamt Familie Peter Hangartner aus Lanzenneunforn TG gehören, sowie eine Jung-Miss. Sie gehört Hans Bieri aus Ebnet LU. Bossi zählt mehrere mögliche Gründe für den deutlichen Rückgang auf. Darunter die Moderhinke-Sanierung. Hinzu komme, dass etliche Züchter den Aufwand scheuten, ihre Schafe an einen zentralen Schauplatz zu bringen.

«Sie halten zwar reinrassige Shropshire-Schafe, aber etwa die Hälfte von diesen züchten nicht im Herdebuch», bedauert Bossi. Shropshire-Widder werden zum Einkreuzen oft an Gebrauchsherden verkauft. «45 Kilo schwere, schlachtreife Lämmer sind bereits fertig entwickelt und vollfleischig und sind, obschon etwas kleinrahmiger, bei Metzgern beliebt», schwärmt Bossi. Umgekehrt können Shropshire-Halter aufgrund einer anderen für sie wichtigen Eigenschaft keine anderen Rassen einkreuzen.

Nur Shropshire-Schafe beschädigen keine Bäume

Denn nur das reinrassige Shropshire-Schaf beschädigt keine Bäume. Aufgrund dieser Eigenschaft sind sie bei Christbaum- und Obstproduzenten beliebt, um unter den Bäumen das Gras kurz zu halten. Stress für die Tiere kann allerdings zu Verbiss führen. An der jährlichen Zentralschau lassen sich die Eigenschaften bezüglich Verbiss nicht beurteilen. «Wir vertrauen darauf, dass Verkäufer ehrlich sind, und kommunizieren, wenn ein Widder zu Verbiss neigt», sagt Bossi.

Urs Portmann, der als Experte im Einsatz stand, achtete daher wie bei Schafen üblich auf Typ, Fundament und Wolle. Die Siegertiere überzeugten mit sehr guten Gigots, schönen, edlen Köpfen und tadellosen Beinen. Den Mister umschrieb er als kompakten und sehr gut verbundenen Widder, die Jung-Miss gar als «wahres Schätzchen». Beim Jung-Mister und bei der Miss waren es der Gang und perfekt gewinkelte Gliedmassen, die für den Sieg ausschlaggebend waren.

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