Einsprachen gegen grosses Agroforstprojekt

Fürs Pflanzen von Bäumen braucht es in der Landwirtschaftszone grundsätzlich keine Baubewilligung. Beim Agroforstprojekt des Gerbehofs ist es anders.

Daniel Salzmann |

Veränderungen in der Landwirtschaft sind sichtbar in der Landschaft. Wer in der schönen Gemeinde Buchegg unterwegs ist, der sieht dies an laufenden Agroforstprojekten. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat kürzlich der Verein Pro Buechibärg unter dem Titel «Zukunftsorientierte Landwirtschaft» den Hof von Bernhard Wyss in Aetigkofen besucht (-> Wenn die Milchleistung von 9’000 auf 5’500 Kilo sinkt).

Gepflanzt wurden westlich von Aetigkofen Wertholzbäume und Futterhecken. Diesen entlang verläuft ein Graben, der das Wasser in die gewollte Richtung lenkt, es speichert und langsam versickern lässt. Die Bäume sollen in Zukunft feuchtere und kühlere Luft generieren und sind Lebensraum für Tiere und Nützlinge.

Keine Bewilligung nötig

Gemeinderat Wyss habe diese Agroforstanlage ohne Bewilligung erstellt, wurde dieser Zeitung nach der Publikation des Artikels gemeldet. Und dies, obwohl sie quer zu einer Erdgasleitung verlaufe. Ein Landwirt darf auf seinem Land aber doch nach wie vor Bäume pflanzen, oder? Die Vorfahren haben für ihre Hofstätten ja auch keine Bewilligungen einholen müssen. Diese Frage ging an Daniel Laubscher, den Bauverwalter der Gemeinde Buchegg.

Dieser schreibt: «Vorab bestätigen wir, dass das Pflanzen von Bäumen jeder Art (auch mit Wachstumshilfen) nicht baubewilligungspflichtig ist.» Auf den Hinweis auf die Erdgasleitung ging Laubscher nicht ein. Offen bleibt auch die Frage, ob es bezüglich Bewilligungspflicht eine Rolle spielen könnte, ob Hochstammobstbäume oder Pappeln gepflanzt werden. In derselben Gemeinde sind südlich des Dorfes Bibern (an der Strasse nach Hessigkofen) und östlich des Dorfes Bibern (an der Strasse Richtung Lüterkofen) weitere kürzlich gepflanzte Agroforstprojekte zu sehen.

In diesem Fall ists anders

Ein Blick in die öffentlich einsehbare Liste der Baugesuche zeigt, dass Christoph Hauert und Eva Ulm im Jahr 2024 ein Baugesuch betreffend «Zukunftsweisendes Wassermanagement mit Rückhaltelinien und Bäumen» eingegeben haben. Die beiden betreiben den weitherum bekannten Gerbehof mit vielfältigem Bioackerbau und behornten Milchkühen. Hauert engagiert sich in der Umwelt-, Landwirtschaftsund Forstkommission der Gemeinde.

Zu diesem Projekt sagt Bauverwalter Laubscher, dass der Landwirtschaftsbetrieb Hauert selbst nach Abklärungen mit dem Kanton (er vermutet auch betreffend Förderbeiträgen) ein Baugesuch eingereicht habe, das auf den Parzellen 191 und 204 teilweise bereits ausgeführt sei. Wegen der Lage in der Landwirtschaftszone sei der Kanton zuständig, und der habe in diesem Fall die Baubewilligungspflicht bestätigt. Somit sei nun das Verfahren beim Kanton hängig, und dieser entscheide auch über die sechs eingegangenen Einsprachen.

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