
Die «Offiziellen» freuen sich über die bevorstehende Baselbieter Genusswoche.
Willi Wenger
Das vielfältige Programm der Baselbieter Genusswoche 2025 – sie findet vom 11. bis am 21. September in allen Bezirken des Kantons statt – beinhaltet 55 Genusserlebnisse, die quasi überall erlebbar sind. Die Veranstaltung wartet zudem mit einer Premiere auf: Mit Honig und Salz werden zum ersten Mal zwei Produkte des Jahres präsentiert. Diese Spezialitäten haben im Baselbiet eine lange Tradition.
IG-Präsident Michael Kumli führte im Rahmen einer Pressekonferenz am vergangenen Mittwoch aus, dass bei 36 Events Honig und Salz das Glanzlicht darstellen würden. Diese seien während der Genusswoche unter anderem auf Führungen in Rünenberg, Nenzlingen und «Salina Helvetica» erlebbar.
Eine lange Tafel in Laufen
19 Veranstaltungen wie etwa Betriebsführungen durch Obstanlagen und durch Produktionsbetriebe wie das Metzgerhuus in Füllinsdorf, die Kimchi-Fermentierkurse oder die «Lange Tafel» in Laufen seien, so Kumli, ohne diese zwei Lebensmittel vorgesehen. «19 verschiedene Genussmenüs – mit Honig und Salz als zentralen Bestandteilen – in ausgewählten Gasthäusern, darunter auf 955 Meter Höhe auf Solothurner Kantonsgebiet die Hintere Wasserfallen in Mümliswil, komplettieren das riesige Angebot, das nur dank vielen engagierten Menschen zustande kam», sagte Kumli sichtlich erfreut.

Marcel Strub (links) und Marcel Plattner präsentieren Ihre Erzeugnisse.
Willi Wenger
Am Prattler Standort von «Salina Helvetica» wurden Salz und Honig am Mittwoch stark thematisiert. Beide blicken auf eine lange und spannende Geschichte (in der Region) zurück. «In Schweizerhalle wird seit 180 Jahren Salz gefördert», kommentierte Marcel Plattner, Co-Leiter Marketing Schweiz. Er erwähnte zudem, dass in der Schweiz jährlich 50’000 Tonnen Speisesalz konsumiert werden. «40’000 Tonnen davon stammen aus den Tiefen von Schweizerhalle», fügte Plattner stolz an.
50’000 Kilometer für 500 Gramm Honig
Marcel Strub, Leiter Ressort Honig beim Bienenzüchterverband beider Basel und Präsident Verein Honigweg Rünenberg, zeigte auf, welchen Einfluss der Obstbau im Baselbiet auf die Honigproduktion hat und was es braucht, damit ein Glas mit 500 Gramm Honig gefüllt werden kann. Dazu fliegen gemäss Strub Bienen etwa 50’000 Kilometer und besuchen dabei 2 bis 3 Millionen Blüten.
Als Herausforderungen für Imkerinnen und Imker nannte der ehemalige Bieneninspektor der Kantone Solothurn, Basel-Landschaft und Basel-Stadt die zunehmende Anzahl Schädlinge und Parasiten. Beispiele seien die Varroamilbe und ganz aktuell die Asiatische Hornisse. Strub sagte zudem, dass Honig bereits vor 8000 Jahren bekannt war und dass er in der Bibel über 50-mal Erwähnung findet.
Bundesrätlicher Besuch
Josef Zisyadis, der Direktor der nationalen Genusswoche sowie Alt-Nationalrat und Alt-Staatsrat im Kanton Waadt, überbrachte die Glückwünsche seiner Organisation. Er informierte über «seine» Genusswoche, die am 17. September mit einem Auftritt von Bundesrat Beat Jans einen Höhepunkt erleben wird.
Zisyadis thematisierte die heutige Essenskultur, die zu wünschen übrig lasse. Er sagte, dass Essen einen Genuss darstelle, also eigentlich jenen gehöre, die es mit Leidenschaft genössen.