Hier entsteht eine Rarität im Glas

Bei hochsommerlichen Temperaturen versammelten sich kürzlich über 40 Winzer und Weinliebhaber. Ziel: Verkostung von sieben verschiedenen Weinen, die an den Hängen des Dorfes gewachsen und gereift sind.

Hans Lenzi |

Der Verein der Reb- und Weinfreunde Schinznach, dem auch Ausserkantonale angehören, organisierte kürzlich eine Weindegustation mitten in den Weinbergen. Wie immer endete der originelle Event mit dem Bräteln von Würsten und angeregten Gesprächen.

Start mit Mosel-Riesling

Neben den fachkundigen Winzern aus dem Tal begeisterte auch Hausarzt und Hobbywinzer Hansruedi Böni aus Rheinfelden AG mit seinem stupenden Wissen rund um den Saft der Reben, deren Anbau und die Weinherstellung. Man spürte: Der Mann hat sich seit Jahren intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt.

Die erste Verkostung beginnt schon am Startpunkt: Das neue Mitgliedspaar Gaby und Roland Peitsch offerierte einen klassischen weissen Riesling aus der Moselgegend. Diese traditionsreiche Sorte überzeugte mit ausgewogener Säure und Süsse. Böni dazu: «Die Moselweine sind, gemessen an ihrer Qualität, eigentlich viel zu günstig. Ein grossartiger Saft.»

Sekt, Piwi und Chardonnay

Schlag auf Schlag folgten weitere Entdeckungen:

  • Ein weisser Riesling-Schaumwein aus dem Keller von Claudio und Kathrin Hartmann – biologisch angebaut, handgerüttelt, Flaschengärung.
  • Ein Muscaris von Winzer Ruedi Riniker – ein sogenannter Piwiwein, also pilzwiderstandsfähig, mit typischem Muskataroma.
  • Ein Chardonnay Barrique von Elsbeth und Urs Hartmann – im Holzfass gereift, ursprünglich aus dem Burgund, kräftig und komplex.

Jonas Amsler stellte seinen stillen weissen Biowein aus Riesling vor. Die Besonderheit: Spontangärung im Stahltank, ohne Zusatz von Hefe. Der Winzer erklärt: «Die Sorte reift spät, ist engbeerig, wir lesen selektiv und entblättern zurückhaltend.» Ein Weinsensoriker bewertete ihn als «sehr trinkig».

Rarität im Glas: Weisser Schiller

Ein echtes Highlight: Weisser Schiller von Moreno Kohler. Dieser entsteht aus einer 50:50-Mischung von Riesling-Silvaner und Pinot noir, die auf derselben Parzelle wachsen müssen. Böni schwärmt: «Er ähnelt dem Œil-de-Perdrix, stellt aber eine ganz eigene Kategorie dar. Auf dem Etikett prangt ein Schillerfalter, der Verschluss ist ein Dreh.»

Zum Abschluss: Noch einmal ein Hartmann-Wein – ein Rotwein Sforzato aus Cabernet-Jura-Trauben, im Eichenfass gereift. Damit endet die Degustation, die in den Reihen der Teilnehmenden als «eine echt gelungene Abwechslung» bewertet wurde.

Hier finden Sie Informationen zum Verein.

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