
Andrea und Silvan Roggo haben beide Weiterbildungen absolviert.
Barbara Schwarzwald
«Pferdehotel – Die Auszeit für Sie und Ihr Pferd»: Mit ebendiesen Worten auf der Website www.hufundpfote.ch von Andrea und Silvan Roggo ist eine ihrer Dienstleistungen umschrieben. «Wir betreiben das Pferdehotel ergänzend zu unseren weiteren Tätigkeiten», klärt die 45-jährige Tierhomöopathin Andrea Roggo auf. Ehemann Silvan Roggo ist in Vollzeit als Huforthopäde tätig. Früher arbeitete er als Zimmermann.
In der ehemaligen Käserei von Bibern SO hat sich die zusätzlich zur Tierosteopathin ausgebildete Andrea Roggo eine kleine Praxis eingerichtet. Dort behandelt sie Hunde. Die Tierwohlleidenschaft des Ehepaars Roggo gehört nicht allein den eigenen Pferden, dem Shetty-Wallach Mogli, Hund, Katze und Seidenhühnern, sondern im Besonderen auch allen Pferden, die bei den Kunden zu Hause aufgesucht oder im Pferdehotel betreut werden.
Käserei gekauft
Ein Hotel nur für Pferde, nicht «plus Halter» bieten Roggos an. «Das kleine, aber feine Angebot» betreibt das Ehepaar seit zehn Jahren. Als Roggos im Jahr 2006 das Käsereianwesen mit Umschwung an der Hauptstrasse 71 in Bibern kauften und einen Reitplatz erstellen wollten, musste das Land in eine «Spezialzone für Pferdehaltung» umgestuft werden. «Dies dauerte vier Jahre und kostete uns ein Vermögen», so die Betreiber.
Silvan Roggo erstellte das Pferdehotel – einen separaten Dreierstall mit offenen, lichtdurchfluteten Auslaufboxen – als Zimmermann selbst. Täglicher Weidegang oder Paddock-Auslauf, Hanfeinstreu, sechsmalige Heufütterung und viermaliges Misten sind für die Pferde für 50 Franken pro Tag garantiert. Bodenarbeit, Barhufpflege, Körperarbeit, Verbandwechsel oder Reha kosten extra.
Angebot ist gefragt
Zimmern» ist sehr begehrt, besonders im Sommer und im Herbst. Sechs Monate im Voraus sollten Ferien in Bibern gebucht werden. «Spontan kann man uns in Notfällen jedoch immer für einen Platz anfragen», hält der Betreiber fest. Die maximale Aufenthaltsdauer beschränken Roggos auf einen Monat. «Fast jedes Pferd, egal, wie gut es im Alltag zu verladen ist, steigt bei der Abreise von hier ungern in den Transporter», sagt Andrea Roggo.
Wer Roggos Website besichtigt, wird auf die umfangreichen Weiterbildungen von Andrea Roggo aufmerksam. Ihr vierjähriges, berufsbegleitendes Studium zur Tierhomöopathin absolvierte sie an der Schule für klassische Naturheilkunde in Zürich (neu Samuel-Hahnemann-Schule).
Silvan Roggo besuchte während dreier Jahre berufsbegleitend eine Huforthopädie-Schule und ist Gründungsmitglied des Schweizerischen Hufpflegeverbandes. «Wir haben beide die kantonalen Bewilligungen», so das Ehepaar. Als Tierhomöopathin müsse man dafür 1200 Ausbildungsstunden vorweisen können. Bei den Huforthopäden seien es um die 800, ist zu vernehmen. Silvan Roggos Spezialgebiete sind Umstellungen von Beschlag auf Barhuf sowie die Arbeit mit Hufrehe-Pferden.
Sanfte Berührungen
«Körperarbeit ist nicht gleich Physiotherapie», so die Aussage von Andrea Roggo zu ihrem weiteren Angebot für Hund und Pferd. Körperarbeit sei nichts Manipulatives; es handle sich dabei um eine Unterform der Osteopathie.
Die sanften Berührungen sollen dem Tier neue Bewegungsmuster nach Traumata aufzeigen. «Wir haben beide eine jahrelang treue Stammkundschaft», lässt Silvan Roggo am Ende des Gesprächs verlauten. Dadurch sei die Annahme von Neukunden beschränkt.