Würdigung regionaler Weinbaukunst

Die Winzerinnen und Winzer aus der Region bewiesen einmal mehr, dass ihre Weine qualitativ hochstehend sind.

Elmar Gächter |

Dass gleich zwei Gastredner und Jurymitglieder die Bibel ins Gespräch brachten, kann durchaus als passend für diesen weinmässigen Jubeltag bezeichnet werden. War es laut dem Baselbieter Regierungsrat Thomi Jourdan doch Noah, der nach dem Verlassen der Arche als erster Mensch einen Weinberg pflanzte.

Namhafte Fachleute

«Schon Meister Mose hat gelehrt, es sei sehr wichtig, nicht verkehrt, sein Geld zu investieren in guten Wein, denn Gott will, dass ihr fröhlich seid», so Münsterpfarrer Lukas Kundert aus Basel in seinen mit viel Humor gespickten Versen. Fröhlichkeit strahlte denn auch die Schar von Winzerinnen und Winzern mit all den weiteren Gästen aus, die sich im Saal des Schlosses Ebenrain zur neunten Staatsweinkürung des Landkantons und zum fünften Mal gemeinsam mit Basel-Stadt eingefunden hatte.

Von den 54 eingereichten Weinen hatten namhafte Weinfachleute in einer Vordegustation je drei Produkte aus jeder der vier Kategorien für die finale Kürung nominiert. Dem Degustationsteam aus Vertreterinnen und Vertretern von Kantonsregierungen, Parlamenten, Gastronomie, Kultur und Medien war es vorbehalten, die Siegerweine zu küren.

120 Hektaren

Mit dem Anlass, organisiert vom Ebenrain-Zentrum und vom Weinproduzentenverband Region Basel/Solothurn, wollen die beiden Basel die Qualität und den Bekanntheitsgrad ihrer Weine fördern. Christoph Böbner, Leiter des Ebenrains, verglich die Produktion in der Region mit jener im Burgund. «Auch wenn wir nicht zu den Grössten der Welt gehören, können wir uns mit unseren rund 120 Hektaren qualitativ durchaus mit unserem französischen Nachbarn messen.»

Auf die Kategorien Schaumweine und Roséweine wurde heuer verzichtet. Laut Rebbaukommissär Urs Weingartner waren sie sowohl bei den Winzern als auch bei der Kundschaft zu wenig gefragt.

Gewisse Erwartung

Gleich fünf Weine des Weinguts Jauslin in Muttenz haben es in die engere Ausscheidung geschafft. Auch wenn keiner zum Staatswein gekürt wurde, spricht Adrian Jauslin, Sohn des Firmenchefs Urs Jauslin, von einem Erfolg. «Klar ist eine gewisse Erwartung immer da, aber es gehört auch ein wenig Glück dazu, denn alle finalen Weine sind gut. Und es gibt im Laufe des Jahres noch andere Prämierungen, an denen wir teilnehmen und die für uns ebenfalls wichtig sind», hält der ausgebildete Winzer und Weinbautechniker HF fest.

Unter die 12  Finalisten einreihen konnten sich auch drei Weine aus dem Oberbaselbiet. Neben dem Muscaris der Familie Grazioli aus Sissach war Raphael Graf vom «Kuhstall Maisprach» gleich mit zwei Weinen vertreten. Sein «Kärner 2024» – die Etiketten auf seinen Flaschen sind mundartlich beschriftet – schaffte es gar auf den Olymp. Er hat den Betrieb 2022 von seinem Vater Markus übernommen und baut auf rund 2,5 Hektaren, davon eine in Pratteln, Pinot noir, Kerner, Riesling-Sylvaner und Cabernet Dorsa an.

Verbundenheits-Zeichen

«Diese Ehrung ist wunderbar und speziell, weil der Erfolg ein Zusammenspiel vieler Faktoren ist, nicht zuletzt die Zusammenarbeit mit der «Siebe Dupf Kellerei» in Liestal, sagt der gelernte Landwirt und Koch, der das Rebgut zusammen mit seinen Eltern bewirtschaftet.

Die gekrönten Weine dürfen ein Jahr lang die Bezeichnung «Staatswein 2025 Basel-Landschaft» beziehungsweise «Staatswein 2025 Basel-Stadt» tragen. Es sind jene Tropfen, die bei offiziellen Anlässen der beiden Kantone ausgeschenkt werden. Für die basel-städtische Regierungsrätin Stephanie Eymann ist die gemeinsame Kürung auch ein Zeichen der Verbundenheit beider Kantone.

Gekürte Weine

Weissweine ohne Holzausbau: Räbhüsler RieslingSylvaner, Rebzunft Bottmingen, Franz Wunderer, Bottmingen. Kräftige und aromatische Weissweine oder Cuvées: «Kärner», Kuhstall Maisprach, Raphael Graf, Maisprach. Reinsortige Pinots noirs in allen Facetten: Pinot noir Barrique, Rebbauverein Muttenz, Wilfried Wehrli, Muttenz. Reinsortige Rotweine oder Cuvées: Kluser Cuvée Rouge Burgeweg, Winzergemeinschaft Aesch/Tschäpperliweine, Ueli Bänninger, Aesch. emg

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