Anbau, Artenvielfalt und Attraktion

«Bio Land Müller» war einer von neun Betrieben, die bei «Vo Puur zu Puur» ihre Hoftür in Zürich für Besucher öffneten. Am Rundgang stiess auch das neueste Projekt, die eigene Bewässerungsanlage, auf grosses Besucherinteresse.

Isabelle Schwander |

Neun Landwirtschaftsbetriebe luden zum Anlass von «Vo Puur zu Puur» im Bezirk Dielsdorf ein. An Hofführungen gaben sie den Besucherinnen und Besuchern Einblicke in die Nahrungsmittelproduktion und Kulinarik mit einheimischen Lebensmitteln.

Das OK-Team von «Vo Puur zu Puur» hatte auf dem Betrieb von «Bio Land Müller» als Festredner Regierungsrat Mario Fehr (parteilos) eingeladen, der in seiner Festrede seine Anerkennung für die Leistungen der Bauernfamilien zum Ausdruck brachte.

Nicht nur Blumenwiesen sind wichtig

Samuel Müller, Betriebsleiter von «Bio Land Müller» , sagte dass er es wichtig finde, bei «Vo Puur zu Puur» teilzunehmen: «Der Anlass ist die beste Gelegenheit, die urbane Bevölkerung für die Landwirtschaft und unsere Anliegen zu sensibilisieren. Die Leute sollen durch Produktion verstehen, dass wir unsere Felder bewirtschaften und nicht nur Blumenwiesen wichtig sind.» Und dass Landwirte bei der Arbeit mit den Traktoren die Feldwege passieren müssen.

Dabei stünden manchmal die Bedürfnisse der produzierenden Landwirtschaft im starken Kontrast zur Erholung suchenden Bevölkerung. Deshalb sei der gegenseitige respektvolle Umgang nötig. Die Betriebszweige von «Bio Land Müller» sind zahlreiche Gemüsesorten und Spezialitäten, die auf circa 65 ha Freiland, 2 ha Gewächshaus und 50 Aren Hochtunnel produziert werden, sowie Gärtnerei und Hofladen und Soziales.

Technische Informationen

Die Hauptabnehmer sind Handel, Grossverteiler, Gastrobetriebe, Marktfahrende und Direktvermarkter. Der Betriebsleiterfamilie ist soziales Engagement wichtig: Deshalb ermöglichen sie Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen die Ausbildung zur Gärtnerin bzw. zum Gärtner EBA Pflanzenproduktion.

Der Mitarbeiter Eric Lienhard übernahm eine Hofführung und erklärte einige anbautechnische Details zur Bioproduktion. So erfuhren die Besucherinnen und Besucher, dass Biotomaten nach wie vor im Boden wurzeln und nicht in einer Produktionsmatte mit Nährlösung. Wo derzeit noch Tomatenkulturen stehen, werden diese bald durch die Pflanzung von Nüsslisalat ersetzt. Hierfür kann der Betrieb auf ein bewährtes Team mit ausländischen Arbeitskräften zählen.

Bewässerungsanlage

Zu den Spezialitäten gehören unter anderem Ingwer im geschützten Anbau, zu besichtigen war auch ein Feldversuch für Kurkuma für Asia-Gerichte. Im äusserst diversen Betrieb fallen immer auch Produkte an, die noch einwandfrei, aber im Handel nicht mehr vermarktbar sind.

Um Food-Waste zu vermeiden, werden diese im Produktionsbereich beispielsweise zu Saucen und Pesto für den Hofladen verarbeitet. Am Rundgang stiess auch das neueste Projekt, die eigene Bewässerungsanlage, auf grosses Besucherinteresse. Diese entstand im Rahmen des Aquapool Steinmaur , wo sich 30 Landwirte in einer Genossenschaft zusammengeschlossen haben. Sie beziehen Wasser aus der Glatt über ein neu verlegtes Netz, verteilt über 16 km Länge und 79 frostsichere Schächte. Somit können die Betriebe nun unabhängig vom Trinkwassernetz mit einer Kapazität von 3’000 m3 pro Tag bewässert werden.

-> Durchhaltewillen von 10 Landwirten belohnt

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