Hier wird Agri-Photovoltaik für Schweizer Betriebe erforscht

Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften lanciert ihr neuestes Leuchtturmprojekt. Landwirtschaft mit solarer Stromgewinnung wird intensiv untersucht.

Hans Lenzi |

Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) eröffnete in ihrer Ausbildungsstätte in Wädenswil die erste Agri-Photovoltaik-Forschungsanlage der Schweiz. Damit unternimmt sie genau das, was ihre Bestimmung ist: Sie wendet Wissen an und stellt ihre Ergebnisse der Praxis zur Verfügung, wie das die Zürcher Regierungsrätin Silvia Steiner in ihrer Grussbotschaft lobend erwähnt.

Bis zur jetzigen Inbetriebnahme des 2’000 Quadratmeter grossen Terrains brauchte es eine vierjährige Vorarbeit. Die Unternehmung ist breit abgestützt und darf auch in Zukunft auf die Hilfe des Kantons zählen. Die Nahrungsmittelproduktion und die Erzeugung erneuerbarer Energien am selben Ort ist das Ziel. Wobei der Fokus klar auf dem Landwirtschaftsertrag vor dem Energieertrag liegt.

Viel Forschung notwendig

Noch ist aber viel Beobachtung und Forschung nötig: Wie wirkt sich beispielsweise die Beschattung der Solarmodule auf die darunterliegenden Gemüse- und Ackerkulturen aus? Wie lassen sich die landwirtschaftliche Produktion und die Stromgewinnung optimal kombinieren? Solchen und ähnlichen Fragen wird nun in den kommenden Jahren nachgegangen.

Der Standort in Wädenswil bietet sich dank seiner breiten fachlichen Kompetenz regelrecht für solche Grundlagenforschung an. Die rund fünf Meter über Boden angebrachten Panels folgen dem Sonnenstand automatisch, sie lassen sich über zwei Achsen bewegen. Zum Einsatz kommen sogenannte bifaziale Solarmodule, das heisst, ihre beiden Flächen produzieren Strom, indem sie auch vom Boden zurückgeworfenes Sonnenlicht nutzen. Ihr Stromertrag liegt zudem rund 30 Prozent über dem von üblichen Dachanlagen.

Ihre Masten sind über drei Meter lange Schrauben in der Erde verankert und nicht einbetoniert. Baggermatten verhinderten beim Bau eine zu starke Bodenverdichtung. Die gewählte Anlagehöhe garantiert den Einsatz von Traktoren und Erntemaschinen. Der Batteriespeicher ist mit Second-Life-Akkumulatoren ausgestattet und verringert so die graue Energie, die in der Infrastruktur steckt. Diese Energieschuld ist im Übrigen nach rund drei Jahren kompensiert.

> Hier finden Sie weitere Informationen zur Forschungsanlage.

Die Anlage befindet sich auf dem Strickhof in Wädenswil ZH. 

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