Mit Begeisterung zu den Berufsmeisterschaften

Johannes Hedinger ist gelernter Winzer. Einen Lieblingswein hat er nicht, dafür aber eine Vorliebe für bestimmte Sorten. Mitte September wird er an den Berufsmeisterschaften Swiss Skills in Bern um eine Medaille kämpfen. 

Anine Hungerbühler |

«Ich finde es schön, dass ich meine eigene Philosophie einbringen kann», das sagt Johannes Hedinger über die Arbeit als Winzer. Der 19-Jährige hat gerade seine Lehre in diesem Beruf abgeschlossen. Eine erste Möglichkeit, seine eigene Philosophie einzubringen, erhielt er während der Lehre, als er seinen eigenen Wein aus Chardonnay-Trauben kreieren konnte. «Das war ein Highlight für mich.» Das Interesse für Wein wurde ihm in die Wiege gelegt.

Natur und Technik

Seine Eltern Markus und Katrin Hedinger führen das Familienunternehmen Hedinger Weingut und Kellerei im schaffhausischen Wilchingen. «Mir gefällt die Arbeit in der Natur in Kombination mit dem Technischen im Keller.» Das habe ihn schon in der Kindheit begeistert. Die Wahl seiner Lehrbetriebe half ihm, die Entwicklung von der Traube bis zum Wein mitzuverfolgen. Denn er habe immer auf gemischten Betrieben mit Rebbau und Kellerei gearbeitet. Dies gar im Ausland: «Ich habe einen spannenden Betrieb in Deutschland nahe der Schweizer Grenze gefunden und dort zwei Lehrjahre absolviert.»

Die Berufsschule habe er regulär am Strickhof besucht. Möglich war ihm der Auslandaufenthalt dank einer Anstellung auf dem Heimbetrieb, wobei er dann seinem eigentlichen Lehrbetrieb als Mitarbeiter zur Verfügung gestellt wurde. Das dritte Lehrjahr folgte in der Bündner Herrschaft in Malans.

Spannendes Produkt

Hat er während seiner Lehrzeit auch einen Lieblingswein entdeckt? «Diese Frage wird oft gestellt», sagt Hedinger und lacht: «Es gibt für mich keinen spezifischen Wein, ich mag aber Pinot noir sehr gerne oder Sauvignon blanc oder Chardonnay.» Generell interessiere ihn Wein, da es eine sehr grosse Kultur darum gebe. «Es ist für mich das spannendste Lebensmittel.»

Nun will der Jungwinzer die Ausbildung zum Weintechnologen anhängen, diese dauert noch ein Jahr. «Es ist eine super Möglichkeit, diese Lehre verkürzt zumachen», sagt Hedinger. Als nächste Etappe stehen die Swiss Skills im September an. «Als unser Lehrer fragte, wer teilnehmen möchte, habe ich gedacht, es ist sicher eine spannende Chance, sich mit anderen Lernenden auf diesem Niveau zu messen.»

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Rebsorten erkennen

Dazu werde er am Vorbereitungstag der Winzer teilnehmen und sich auch selbst in die Themen einlesen. «Ich denke, im Keller und auch im Rebbau habe ich ein recht gutes Fachwissen», sagt der Winzer. Als herausfordernd schätzt er das Erkennen von Rebsorten ein. «Sorgen mache ich mir nicht unbedingt, ich will mein Bestes geben.» Einen Ausgleich zum Lernen und Arbeiten findet der Schaffhauser in seiner Freizeit im Handball. Mit der Zweitlehre ist es für Hedinger noch nicht getan.

Er will später die höhere Fachschule in Weinbautechnik absolvieren. Auch persönlich will er sich weiterbilden: «Ich werde noch ins Ausland reisen, das Ziel wäre auch, dort zu arbeiten, so kommt für mich zum Beispiel Südafrika, Südamerika oder auch Frankreich infrage.» Später will er den heimischen Betrieb übernehmen und die Weintradition fortführen. So ergeben sich sicher Möglichkeiten, seine eigene Philosophie noch weiter einzubringen.

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