Netto-Null: Zürich stimmt über Zeitpunkt ab

Die Zürcher Stimmberechtigten entscheiden am 28. September darüber, bis wann der Kanton das Netto-Null-Ziel erreicht haben soll: Der Kantonsrat wollte 2040 ins Gesetz schreiben, doch der SVP geht das zu schnell. Sie findet 2050 realistischer.

sda |

Bisher steht im Zürcher Energiegesetz keine Jahreszahl. Das Stimmvolk gab der Politik vor zwei Jahren lediglich den Auftrag, die Treibhausgase zu reduzieren, um die Klimaerwärmung einzudämmen. Eine Mehrheit des Kantonsrats entschied jedoch, nachträglich doch noch eine Jahreszahl ins Gesetz zu schreiben – und zwar 2040.

SVP befürchtet «nordkoreanische Verhältnisse»

Dies entspricht auch dem Netto-Null-Ziel der Städte Zürich und Winterthur. Sollte der Kanton das Ziel nicht erreichen, gibt sich die Politik aber noch eine Frist bis 2050 – was dann dem etwas gemächlicheren Tempo des Bundes entsprechen würde.

Der SVP geht das zu schnell. Sie befürchtet bei einem Netto-Null-Ziel 2040 «nordkoreanische Verhältnisse» und eine überbordende Verbotskultur. Die Frage nach der Jahreszahl sei eine reine Zahlen-Jongliererei, bei der sich alle gegenseitig überbieten wollten. Damit werde noch kein einziges Gramm CO2 gespart. Noch während der Parlamentssitzung ergriff die Partei das Kantonsratsreferendum. Dafür genügten 45 Stimmen aus dem Parlament. Die SVP alleine hat 49 Sitze – also mehr als genug.

«Falsche Erwartungen in der Bevölkerung»

Die FDP hält das Netto-Null-Ziel 2040 zwar ebenfalls für unrealistisch, machte beim Referendum aber nicht mit. Die linke Ratsseite befürwortet das ambitioniertere Ziel 2040. Die Umsetzung der Klimaziele müsse schnell passieren. Die Zeit dränge, so die SP.

Der Regierungsrat ist – wie SVP und FDP – für das gemächlichere Tempo des Bundes, also 2050. Dies sei realistischer. Die Formulierung auf Gesetzesstufe wecke einerseits falsche Erwartungen in der Bevölkerung. Anderseits seien die gesetzlichen Ziele zu starr und ihr Erreichen nur schwer zu kontrollieren.

Kommentare (3)

Sortieren nach: Likes | Datum
  • Jakob | 08.09.2025
    Und die Chinesen produzieren für Zürich PV-Anlagen mit neugebauten Kohlekraftwerken
  • Martin | 25.08.2025
    Glaubt doch nicht diesem dummen CO2-Narrativ. CO2 ist Leben, ohne CO2 gibt es kein Leben. Wenn wirklich CO2-Neutralität gefordert wäre, müssten die Grünen sofort für den Bau von Kernkraftwerken neuester Bauart sein. Sind sie aber nicht, da ideologisch verblendet. Kommt dazu, dass die Schweiz für 0.1 % des weltweiten CO2-Ausstosses verantwortlich ist, somit völlig irrelevant.
    • Gesunder Menschenverstand | 25.08.2025
      Martin 👍
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