Schlechte Ernte und ein Abschied

An der Generalversammlung der Genossenschaft Getreidesammelstelle wurde das letztjährige sehr schlechte Getreidejahr nochmals beleuchtet.

Roland Müller |

«Aktuell sieht es auf den Feldern wieder einmal erfreulich aus», das war die einleitende Botschaft von Genossenschaftspräsident Marc Peter, Wiesendangen, zur diesjährigen Generalversammlung der Genossenschaft Getreidesammelstelle Thalheim (GGT). Die von Peter rückblickend auf 2024 als historisch schlecht bezeichnete Getreideernte riss auf vielen Betrieben ein grosses Loch in die Kasse.

Zugleich blickte er vor den rund 90 Genossenschaftern und zahlreichen Gästen sorgenvoll auf die kommende AP 2030. «Wir haben es im letzten Jahr gesehen. Der Anbau von Brotgetreide ist bereits heute ungenügend, die nötigen Rahmenbedingungen sind löchrig und mangelhaft», so Peter. Auch vermisse er den notwendigen Einsatz für den Schutz an der Grenze, der eigentlich dafür sorgen müsste, die Anbaubereitschaft zu stärken.

Tiefe Gebühren

Gesamt übernahm die GGT für 17,932 Millionen Franken Getreide und Ölsaaten, die für 18,083 Millionen Franken veräussert werden konnten. Der Betrieb finanziert sich vor allem mit den Dienstleistungen, die bei der Annahme und der Lagerung anfallen. Diese Übernahmegebühren sind weiterhin sehr tief, was die GGT auch wirtschaftlich für die Getreideproduzenten attraktiv macht.

Für den neuen Geschäftsführer Christian Blaser war der Start in seinem ersten Geschäftsjahr alles andere als einfach. Er hat Anfang 2024 das Zepter von Rolf Häusler übernommen. «Mein erstes Jahr als Geschäftsführer geht sogleich in die Geschichte ein, leider auf der negativen Seite. Die Getreideernte war eine der schlechtesten in den letzten Jahrzehnten», hielt Blaser einleitend fest. Es haben sich für die GGT einmal mehr die breit aufgestellten Geschäftsfelder bewährt. «Dank den verschiedenen Standbeinen wie Futtermühle, Kartoffellager und unterschiedlichen Kulturen sowie einer guten Herbsternte stehen wir finanziell trotzdem gut da», so Blaser.

Gesamthaft sind von den rund 500 Lieferanten aus dem nördlichen Kanton Zürich sowie angrenzenden Thurgau und Schaffhausen 26.185 t Brot- und Futtergetreide, Ölsaaten und Eiweissfrüchte übernommen worden.

Ein Abschied

Im Jahr 1980 trat Rolf Häusler als Mitarbeiter in die GGT ein und übernahm später als zweiter Geschäftsführer das Zepter. Anfang 2024 hat Christian Blaser ihn als erst dritter Geschäftsführer abgelöst, wobei ihm Rolf Häusler noch zur Seite stand. Nun wurde Häusler im Rahmen der Generalversammlung verabschiedet.  

«In der Zeit als Geschäftsführer sind unter der Leitung von Rolf Häusler rund 17,5 Millionen Franken in den Betrieb investiert worden. Grosse Projekte wie das letzte Getreidesilo von 10.000 Tonnen, innovative Projekte wie die Abfallverbrennung, die bedeutende Mengen Öl und Gas für die Trocknung eingespart hat, und mutige Projekte wie der Neubau der Mühle und knapp zehn Jahre später die Erweiterung gehören dazu», hielt GGT-Präsident Marc Peter in seiner Laudatio fest. Er zeigte sich überzeugt, dass Häusler damit die Genossenschaft massiv weitergebracht hat.

Heute geniesst die Getreidesammelstelle der GGT landesweit mit einer Lagerkapazität von rund 30 000 t und einer Mischfutterproduktion von 18.000 t als eine der grössten überhaupt eine einzigartige Stellung. Zugleich ist die GGT trotz sehr tiefen Gebühren schuldenfrei.

Marc Peter bezeichnete Rolf Häusler auch mit Blick auf die verschiedenen Bauprojekte als Praktiker mit eigener Erfahrung, der alle Schritte kostenbewusst koordiniert und firmenpraktikable Lösungen gefunden hat. Rolf Häusler wird nun bis zum Abschluss der Ernte 2025 in Thalheim tätig sein und danach in den Ruhestand treten.

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