Eine Züchterfamilie mit Weitsicht

Der Infotainment-Anlass «Braunvieh bi dä Lüüt» begab sich ins Appenzellerland. Tierbeurteilung, lineare Beschreibung und Einstufung bei Kühen und weitere Themen waren im Gespräch.

Ramona Riedener |

In Grub, auf rund 1’000 Metern über Meer, in einer für das Appenzeller Vorderland typischen Hügellandschaft, «puuret» die Familie Breitenmoser. Auf Einladung von Braunvieh Schweiz zum beliebten Anlass «Braunvieh bi dä Lüüt» fanden zahlreiche Besucherinnen und Besucher den Weg über die steile Naturstrasse hinauf zu Melanie und Thomas Breitenmoser mit ihren Kindern Lara, Fabio und Timo.

Diskussion über Zucht und Haltung

Für ihre Gäste hatte die Bauernfamilie zusammen mit Helferinnen und Helfern den Hof besonders schön hergerichtet. Die 35 Brown-Swiss-Kühe und der Stier standen während der Stallbesichtigung im hinteren Teil des Laufstalls in den Liegeboxen angebunden.

Die gepflegten Tiere sorgten bei den fachkundigen Besuchern für anerkennende Blicke und lobende Worte. Bald wurde eifrig über Zucht und Haltung diskutiert. Während die einen den Fünfer-Tandem-Melkstand besichtigten, warfen andere einen Blick in den alten Anbindestall, wo ein Teil des Jungviehs untergebracht war.

Grosser Andrang

Im geheizten Festzelt war rasch jeder Platz besetzt. Die Gastgeberfamilie hatte jedoch mit einer grossen Besucherzahl gerechnet und in der angrenzenden Scheune zusätzliche Sitzplätze vorbereitet. Die Begrüssung und die Hofvorstellung durch Thomas Breitenmoser sowie das Referat von Daniel Gisler, Chefexperte im Ressort Tierbeurteilung bei Braunvieh Schweiz, über das System der linearen Beschreibung und Einstufung (LBE) mit den aktuellen Neuerungen gingen allerdings im allgemeinen Geräuschpegel der rund 400 Anwesenden etwas unter.

«Eine genaue Arbeitsaufteilung haben wir nicht. Das ergibt sich einfach.»

Thomas Breitenmoser, Landwirt

Die LBE als Werkzeug in der Viehzucht ist auch bei den Breitenmosers ein Thema. «Mein Zuchtziel sind gesunde Brown-Swiss-Kühe mit guten Eutern und einer stetigen Leistungssteigerung. Dafür setze ich zu rund 70 Prozent auf Natursprung mit zwei bis drei eigenen Stieren und auf ausgewogenes Futter», sagt Thomas Breitenmoser. Der 37-jährige Züchter hat den Betrieb mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von 22 Hektaren in der Bergzone II sowie einer Alp für das Jungvieh 2012 von seinen Eltern übernommen.

2019 ersetzte er den alten Kuhstall durch einen modernen Boxenlaufstall. Gemeinsam mit seiner Familie bewirtschaftet er den Betrieb mit 35 Kühen, 20 Stück Jungvieh und aktuell zwei Stieren. «Wir bewirtschaften den Hof innerhalb der Familie. Mit meinem Onkel führen wir eine Maschinengemeinschaft. Hier bin ich vorwiegend für die Kühe zuständig, Melanie kümmert sich um die Kälbli. Aber eine genaue Arbeitsaufteilung haben wir nicht. Das ergibt sich einfach», erklärt der Bauer.

Erfolg dank Fachwissen

Dass die Familie alles richtig macht und die Zucht- und Fütterungsstrategie von Thomas Breitenmoser Erfolg hat, zeigen die Leistungen seiner Herde: Die Kühe geben im Schnitt über 8’100 Kilogramm Milch mit hohen Anteilen Fett (4,38 Prozent) und Eiweiss (3,73 Prozent).

Auch in der Zucht kann sich der Betrieb sehen lassen, mit soliden Kühen, guten Fundamenten und starken Eutern, die im Alltag wie auch an Schauen überzeugen. Mit viel Herzblut, Fachwissen und klarem Ziel vor Augen führt die Familie ihren Hof – ein Beispiel für die junge Generation, die im Appenzeller Vorderland mit Engagement und Weitsicht Landwirtschaft betreibt.

«Ich habe Freude an guten Eutern»

Thomas Breitenmoser aus Grub AR züchtet Brown Swiss. Er setzt meist Natursprungstiere ein und legt Wert auf gesunde Kühe. Beim Exterieur kann er neu gewisse Noten nicht mehr 1:1 vergleichen.

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