Nach der Ankündigung von Testfahrten Ende Oktober hat nun Postauto am Mittwoch in Altstätten das automatisierte Fahrzeug mit dem Namen «AmiGo» vorgestellt. Es wurde in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Robotaxihersteller Apollo Go der Techfirma Baidu entwickelt.
Abruf via App
Das selbstfahrende Auto soll in der Ostschweiz das ÖV-Angebot in ländlichen und weniger gut erschlossenen Regionen sowie zu Randzeiten ergänzen. Jedes Fahrzeug bietet Platz für bis zu vier Fahrgäste und genügend Stauraum für Gepäck. Es wird auf Abruf via App verfügbar sein. Fahren zur gleichen Zeit andere Nutzerinnen eine ähnliche Strecke, wird das System die Fahrten zudem zusammenlegen können (Ride-Pooling). Diese Fahrgemeinschaften soll die Auslastung der Fahrzeuge verbessern.
«So entsteht ein flexibles, bedarfsgerechtes Angebot, das die Mobilität noch effizienter, nachhaltiger und kundenfreundlicher macht», schreibt Postauto in einer Mitteilung. Für den Endausbau werden für die Ostschweiz bis zu 25 Fahrzeuge angekündigt. «AmiGo» sei mit 36 Sensoren, mehreren Kameras, einem zentimetergenauen Ortungssystem, Radar, aber auch mit einer selbstständigen Reinigung der Sensoren ausgerüstet, heisst es in der Mitteilung der Schweizerischen Post.
Ab 2027 dauerhafter Betrieb
Die ersten Testfahrten fänden rund um Altstätten statt, erklärte Urs Bloch, Mediensprecher von Postauto. Dann sind jeweils noch Sicherheitsfahrerinnen und Sicherheitsfahrer dabei. Anschliessend werde das Testgebiet sukzessive ausgedehnt.
Sofern alle Sicherheits- und Qualitätsanforderungen erfüllt sind, könnten im Verlauf von 2026 erste Fahrten ohne Begleitung stattfinden. Ab dem ersten Quartal 2027 soll dann der dauerhafte Betrieb starten. Am Versuch beteiligt sind neben den Ostschweizer Kantonen das Bundesamt für Verkehr, das Bundesamt für Strassen sowie der Touring Club Schweiz.
«Wir bringen die Mobilität der Zukunft in die Ostschweiz – flexibel, digital und ganz nach den Bedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden. Sie profitieren von einem Angebot, das sich ihrem Alltag anpasst und neue Mobilität erlebbar macht», sagt Stefan Regli, Leiter Mobilitäts-Services und Mitglied der Konzernleitung der Schweizerischen Post.
