Tierseuche: Ist Kanton St. Gallen vorbereitet?

Ende Juni ist in Frankreich, in der Nähe zur Schweizer Grenze, die Rinderkrankheit Lumpy-Skin-Disease (LSD) nachgewiesen worden. Gebiete in der Romandie befinden sich seither in einer Schutzzone. Die SVP St. Gallen will von der Regierung wissen. ob sie auf die Tierseuche vorbereitet ist.

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Die Lumpy-Skin-Krankheit, eine durch Insektenstiche übertragene Viruserkrankung, verursacht Blasen und senkt die Milchproduktion bei Rindern. Sie stellt keine Gefahr für den Menschen dar, führt jedoch häufig zu Handelsverboten und hohen wirtschaftlichen Verlusten. Die Lumpy-Skin-Krankheit betrifft nur Rinder. Ziegen und Schafe sind von der Krankheit nicht betroffen. 

Wie werden Betriebe unterstützt

Gemäss dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) ist es nicht auszuschliessen, dass sich die Krankheit in der ganzen Schweiz ausbreitet. Die St. Galler SVP sorgt sich deshalb um den Tierbestand im Kanton. Die Partei wendet sich mit einer einfachen Anfrage an die Kantonsregierung.

So erfolgt die Ansteckung

Die wichtigste Rolle für die Verbreitung spielt die indirekte Erregerverbreitung durch stechende Insekten (beispielsweise Bremsen, Fliegen, Gnitzen, Stechmücken), Milben und Zecken.

Die Übertragung ist auch durch direkten Tierkontakt, infiziertes Sperma, unbehandelte Tierhäute und Felle und deren Produkte (zum Beispiel Jagdtrophäen), Rohfleischprodukte, Rohmilchprodukte und durch daraus gewonnenes Tierfutter inklusive Kolostrum möglich.   ats

Die SVP will von der Regierung wissen, ob sie bereits Vorkehrungen getroffen hat für den Fall, dass das Virus dem Kanton St. Gallen näherkommt. Weiter will die Partei in Erfahrung bringen, ob der Kanton genügend Ressourcen bereit hält, falls sich das Virus rasant ausbreiten würde. Weiter will die SVP wissen, welche Massnahmen der Kanton bei einem Ausbruch ergreifen würde. Und schliesslich will sie wissen, mit welcher Unterstützung betroffene Betriebe bei einem Ausbruch rechnen können.

Impflicht in der Romandie

Am 29. Juni 2025 wurde im Departement Savoyen, das nur 40 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt ist   , erstmals ein Fall von Lumpy-Skin-Krankheit (LSD) in einem Rindviehbetrieb bestätigt. Die Behörden richteten um den betroffenen Betrieb eine Schutzzone mit einem Radius von 20 km sowie eine Überwachungszone mit einem Radius von 50 km ein, die auch den Kanton Genf einschliesst. In der Folge breitete sich die Krankheit in Frankreich weiter aus. 1000 Tiere wurden bisher gekeult. In der Schweiz wurde bisher kein Fall nachgewiesen. 

Am 18. Juli hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) eine Impfpflicht für Rinder, Büffel und Bisons in den Überwachungszonen des Kantons Genf und der Waadtländer Region Terre Sainte VD erlassen.  Am 25. Juli wurde das Gebiet auf das Unterwallis ausgeweitet.    2000 Rinder in den Regionen Champéry, Finhaut und Ferret wurden ebenfalls geimpft.  Mit dem Impfen in den Schutzzonen soll eine Ausbreitung der Krankheit unterbunden werden.

Lumpy-Skin: «Durchseuchung ist keine Option»

Martin Reist, Leiter Tiergesundheit und Tierschutz beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), informiert, wieso Rindviehherden im Seuchenfall gekeult werden.

-> Das Interview gibt es hier

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