
Uly Schnydrig mit der Miss Visp Katia, David Bittel mit der Miss Schwarzhalsziege Jüngere Saba und die Miss andere Rassen Palma der Familie Schnydrig (v. l.) flankiert von den Experten.
Ulrike Steingräber
Organisiert vom Oberwalliser Ziegenzuchtverband (OZIV), bot die alle zwei Jahre stattfindende Leistungsschau einen Querschnitt der regionalen Rasse Walliser Schwarzhalsziege. Aber auch zahlreiche andere Rassen wie Toggenburger, Gämsfarbige Gebirgsziege, Saanenziege und Capra Sempione wurden im Ring präsentiert.
Bereits früh am Morgen wurden die Tiere von ihren Züchtern sorgfältig gestriegelt und hergerichtet, bevor dann die vierköpfige Expertenjury – bestehend aus Julian Riesen, Josef Herger, Tony Kneubühl und Beat Gerber – die einzelnen Tiere rangierte und ihre Entscheidung für die Erstrangierten kommentierte und begründete. Die wesentlichen Kriterien, nach denen die Tiere beurteilt wurden, waren neben Körperbau und Fundament auch der Rassestandard und das Haarkleid.
Herzblut und Fleiss
Für die Züchter aus der Region ist die Leistungsschau in Visp, die in diesem Jahr bereits zum 14. Mal stattfand, ein wichtiger Tag, um dem breiten Publikum ihre Zuchtarbeit zu präsentieren und sich mit Züchterkollegen zu messen und auszutauschen. «Die Züchterfamilien haben mit viel Herzblut und Fleiss während des Jahres auf diesen Anlass hingearbeitet», betonte auch Urs Schnydrig, Präsident des OZIV.
Am Nachmittag wurde es spannend: Der Züchtercup, bei dem die Aussteller eine Gruppe von drei Tieren im Ring präsentieren konnten, bot einen ersten Höhepunkt während der Leistungsschau. Insgesamt sechs Gruppen Schwarzhalsziegen kämpften im Ring um den begehrten Titel. Das Rennen machte schliesslich die Gruppe mit der Nummer 3 von Werner Schnydrig aus Mund.
Mit seiner sehr ausgeglichenen und harmonischen Schwarzhalsziegengruppe konnte er die Jury überzeugen und gewann so den Züchtercup. Am Abend standen die Misswahlen an. Der erste Miss-Titel wurde in der Kategorie andere Rassen verliehen: Die Gämsfarbige Gebirgsziege Palma von der Familie Schnydrig aus Mund erhielt den begehrten Titel. «Ein sehr komplettes Tier mit einem super Euter und zwei perfekt platzierten Zitzen», so die Experten zum Siegertier.
Typstarke Nachzucht
Die Misswahlen bei den jüngeren und älteren Schwarzhalsziegen stand an. Die Züchter der bereits erstrangierten Tiere bereiteten sich auf ihren Auftritt im Ring vor. Zunächst betraten die Jungziegen bis zu einem Alter von 24 Monaten den Ring. Die Experten lobten die extrem typstarken Nachwuchstiere: «Es ist eine wunderbare Aufgabe, aus dieser tollen Gruppe eine Miss zu küren.»
Aber ein Tier stach ihrer Meinung nach besonders heraus und konnte sich durch eine exakte obere Linie, ein sehr gutes Fundament und eine perfekte Beckenneigung den Miss-Titel sichern: Saba von David Bittel aus Niedergampel wurde zur Miss Schwarzhalsziege Jüngere gekürt.
Geduld war gefragt
Der Höhepunkt und gleichzeitig der Abschluss der Leistungsschau war die Wahl der Miss Visp. Die Qualität der erstplatzierten Schwarzhalsziegen ab einem Alter von 24 Monaten war hoch, sodass die Entscheidung der Jury dementsprechend lange dauerte. Schliesslich konnte man sich auf ein Tier einigen.
Die Experten dankten zunächst dem Organisationskomitee für die Einladung und die hervorragende Durchführung der Ausstellung, bevor sie die mit Spannung erwartete Miss Visp unter tosendem Beifall bekannt gaben: Mit der Katalognummer 17 gewann die Ziege Katia von Uly Schnydrig aus Mund die begehrte Miss-Glocke. Ihr perfektes Erscheinungsbild und ihr ausserordentlich korrektes Haarkleid waren ausschlaggebend für die Wahl der Jury.