
Muni Max ist gemäss den Verantwortlichen das erste Bauwerk, das gemeinsam von allen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette Holz realisiert wurde – von Wald und Forst über Sägereien, Handel und Transport bis hin zu Produktion, Verarbeitung und Bau.
Glarnerland
«Ich habe von Anfang an an Sie geglaubt», sagte Jakob Stark, Präsident des Schweizer Holz-Dachverbands Lignum beim Aufrichtfest für Muni Max auf dem Festgelände des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests (Esaf) in Mollis.
Der Thurgauer Ständerat dankte der vereinigten Holzkette, dass diese Vision durch das Zusammenwirken von Forst und Sägereien über Holzindustrie und den Holzbau bis hin zu Schreinereien, Holzhandel und Logistik mit viel Eigeninitiative, hoher Risikobereitschaft, grossem Teamgeist und einer riesigen Begeisterung für den Werkstoff Holz Realität geworden ist.
326 Kubikmeter Schweizer Holz
«Ich habe munimässigen Respekt vor Ihrer Leistung», betonte Stark. Weil bei der Holzvision Max mit 326 Kubikmetern gelabeltem Schweizer Holz der geforderte Anteil von 80 Prozent Schweizer Holz wie auch die nötige inländische Wertschöpfung bei weitem übertroffen wurde, wurde das Gesamtobjekt mit Muni Max, Schwingerbar und Gabentempel mit dem Label Schweizer Holz ausgezeichnet.
«Der Muni Max ist erster und wichtigster Botschafter des Schweizer Holzes», betonte Stark, der die Ehrung zusammen mit dem zweifachen «Eidgenossen» Martin Roth vornahm. Die Projektleiter Stefan Müller und Martin Antemann nahmen die Plakette für den Verein «Säntis Innovations-Cluster Holz» entgegen, der mit verschiedenen Aktivitäten Innovation, Vernetzung und Sensibilisierung des Werkstoffes Holz fördert.
Aus der Bieridee ist Realität geworden
«Bei den Schwingfesten wird der Muni so aufgestellt, dass er in Richtung des Schwingerkönigs blickt, und unser Muni schaut Richtung Säntis, Toggenburg und Thurgau», rief der Kuhflüsterer Christian Manser, der die Aufrichte moderierte und die Stimmung von Beginn an aufheizte. Der Muni Max werde zur Symbolfigur und zum Wahrzeichen des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests, wo er mit seiner Mächtigkeit auch die Bedeutung der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft sowie die Kraft des regionalen Handwerks symbolisieren solle.

Jakob Stark, Stefan Müller, Martin Antemann und Martin Roth (v. l.) bei der Verleihung des Labels Schweizer Holz.
Thomas Güntert
Die Holzvision Max sei aus einer Bieridee entstanden, als das «Säntis Innovations-Cluster Holz» nach Mollis zu einem Innovationstreffen eingeladen worden sei. «Wir bauen einen Muni, sagte Martin Antemann, und ich fügte hinzu, dass er so gross werden soll, dass man den Glärnisch dahinter nicht mehr sieht», erinnert sich Stefan Müller, der Martina Dumelin und Lukas Baumgartner stellvertretend für das 30-köpfige Projektteam dankte.
Müller erzählte aber auch von Tiefpunkten, die er erlebt hatte, als beantragte Finanzhilfen abgelehnt wurden und der geplante Standort nach dem Esaf auf der Schwägalp nicht zustande kam. In mir hat es gekocht, und ich hatte schlaflose Nächte», sagte Müller. Und Antemann fügte hinzu «Die Politik, die uns den Rücken gekehrt hat, läuft uns jetzt hinterher.»
Stier aus Holz ist Zimmererstolz
Der Muni Max ist ein Gemeinschaftswerk mit nationaler Ausstrahlung, für das die Hölzigen an der Aufrichte gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft die Schweizer Nationalhymne sangen. «Die Idee, das Trojanische Pferd in den Schatten zu stellen, kommt nur von Handwerksgesellen, ein Stier aus Holz ist ein wahrer Zimmererstolz», sagte der Holzbaupolier Reto Gort in seinem Richtspruch, den er zusammen mit seinem Chef Dario Jäger von der Jäger Holzbau AG in Vilters SG vorgetragen hatte.
Wo der Muni nach dem Esaf hingeht, wurde an der Aufrichte nicht verraten. «Er bleibt in unserer Distanz», erklärte Antemann und bemerkte, dass das Rätsel am nächsten Wochenende am Esaf gelöst wird.