Sichtbarer Zuchtfortschritt im Urnerland

Fachleute lobten an der Urner Kantonalen Kleinviehschau in Schattdorf UR die hohe Qualität der Tiere. Und erstmals wurde eine Miss unter den Spezialrassen gekürt.

Christian Zufferey |

«Solche Schauplätze sind in der Schweiz rar», sagte Fabian Schwery, der an der Urner Kantonalen Kleinviehschau, die am Mittwoch in Schattdorf stattfand, Schafe gerichtet hat. Doch auch die Ziegenexperten waren voll des Lobes. Albin Ebnöther sagte etwa, dass er von keinem Jahr wisse, in dem er Toggenburger Ziegen mit so guten Eutern bis in die hintersten Ränge gesehen habe. «Darin zeigt sich Zuchtfortschritt», betonte er vor den vielen Zuschauern, die die Misswahlen mitverfolgten. Dies, obschon die Herausforderungen insbesondere für Kleinviehzüchter immer grösser würden.

Kräftiger Körperbau

Urban Camenzind, Urner Regierungsrat, sprach die Border Disease an, die Schäfern auf der Alp Fiseten zu schaffen machte, obschon die Virusinfektion bei einem Rind nachgewiesen wurde – die Alp wurde für den Tierverkehr gesperrt. Trotzdem spricht er von einem mehrheitlich guten Sommer, mit genug Sonne und Regen, und Fortschritten bei der laufenden Moderhinke-Sanierung. In Uri sei der Moderhinke-Erreger nach einer Nachkontrolle nur noch auf 3 Prozent der Urner Schafhaltungen nachgewiesen worden, was einem deutlichen Fortschritt zu den rund 20 Prozent beim Sanierungsstart vor einem Jahr entspreche.

Insgesamt wurden 184 Schafe und 224 Ziegen von je fünf Experten beurteilt und rangiert, Böcke und Widder wurden auch punktiert. Bei den Ziegen wurde danach erstmals nicht nur unter den drei Hauptrassen eine Miss gewählt, sondern auch eine unter den Spezialrassen. Zu diesen zählten Bündner Strahlen-, Walliser Schwarzhals-, Nera-Verzasca- und Burenziegen, wobei die dreijährige Nera-Verzasca-Ziege Zirka von Walter Zurfluh-Arnold aus Erstfeld als die kompletteste Ziege befunden wurde. Ihr kräftiger Körperbau, ihre gut gewinkelten Sprunggelenke und ein sehr gut aufgehängtes Euter trugen zum Sieg bei.

Schöneuter-Wahlen

Bei den Schöneuter-Wahlen traten Bündner Strahlenziegen und Saanenziegen miteinander an, wobei Saanenziege Saila von Josef und Andrea Herger aus Isenthal das Rennen machte. Ihnen gehört auch die jüngere Schöneuter-Siegerin bei den Toggenburger Ziegen namens Bonnie.

Ältere Toggenburger-Schöneutersiegerin wurde Nelli von Damian und Ruedy Kempf aus Attinghausen – sie wurde auch Rassensiegerin, weil sie besonders formatstark ist und mit ­einem tadellosen Fundament bestach. Miss Saanen wurde Schwändli von Erwin und Michaela Imhof-Fässler aus Isen­thal. Miss Schöneuter bei den Gämsfarbigen Gebirgsziegen wurden die ältere Mulan von Theo und Toni Kempf aus Attinghausen und die jüngere Polly von Matthias Stadler aus Altdorf. Gesamtsiegerin bei den Gämsfarbigen Gebirgsziegen wurde die langgezogene und auf perfekten Fesseln stehende Jana von Franz-Xaver Gisler. Damian und Ruedy Kempf mit Toggenburger Ziegen und Matthias Stadler mit Gämsfarbigen Gebirgsziegen wurden auch Kollektionssieger.

Harmonische Alpenschafe

Bei den Schafen waren es ausschliesslich Weisse Alpenschafe (WAS). Bei diesen wurde Remo Baumann aus Schattdorf Kollek­tionssieger, ihm gehören auch die Miss namens Laura und die Jung-Miss Linda. «Die Jung-Miss strahlt eine Harmonie aus, die jedes WAS-Züchterherz zum Lachen bringt», begründete Experte Riccardo Caluori.

Die Miss wurde für ihre unglaubliche Flankentiefe und das perfekte Fundament gelobt. Jung-Mister WAS wurde der sehr lange und tiefe Boris von Matthias und Andrea Bissig aus Isenthal, Mister WAS der sehr ausgeglichene und gut verbundene Ben von Stefan und Lukas Bissig aus Attinghausen.

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