Die Region Ausserschwyz umfasst die Bezirke March, Höfe und Einsiedeln. Dort haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder Wölfe aufgehalten. Kurz vor Ostern hat sich die Situation verschärft. «Es wurden vermehrt Wölfe in der Nähe von Siedlungen und Landwirtschaftsbetrieben gesichtet», teilte der Kanton Schwyz mit.
Kanton gibt Tipps
Der Kanton gab Verhaltenstipps, wie man sich bei einer Wolfssichtung verhalten soll. Man solle ruhig bleiben und Abstand wahren. In der Regel würden Wölfe die Nähe zu Menschen meiden. Nutztierhalter sollen gemäss Empfehlung des Kantons Weidetiere nachts in sicheren Gehegen halten. Zudem sollen sie Schutzmassnahmen wie Elektrozäune installieren.
Die Bauernvereinigung des Kantons Schwyz (BVSZ) ist über das vermehrte Auftreten des Raubtiers wenig begeistert. «In unserem dicht besiedelten Voralpenkanton sorgt der Wolf in der Bevölkerung – insbesondere bei den Bauernfamilien – für grosse Besorgnis», schreibt der Verband in einer Mitteilung.

Die BVSZ vertritt die Interessen der Schwyzer Landwirte gegenüber den Behörden, der Politik und der Öffentlichkeit.
zvg
Wölfe ohne Scheu schiessen
Die BVSZ fordert den Kanton auf, umgehend Massnahmen zu ergreifen. Die Vereinigung bezieht sich dabei auf die revidierte Jagdverordnung. Wölfe, die «sich aus eigenem Antrieb und regelmässig innerhalb oder in unmittelbarer Nähe von Siedlungen aufhalten und dabei gegenüber Menschen zu wenig Scheu zeigen», können reguliert werden.
Für die Bauernvereinigung ist deshalb klar: Wölfe, die ihre natürliche Scheu vor dem Menschen verloren haben und im Siedlungsgebiet oder in der Nähe von Landwirtschaftsbetrieben herumschleichen, seien sofort zu entnehmen. «Nulltoleranz für Wölfe im Siedlungsgebiet», stellt die BVSZ klar.
Kein Platz für ein Rudel
Es sei illusorisch zu glauben, dass mit einem angepassten Verhalten bei Wolfsbegegnungen die Angriffe vollständig verhindert werden könnten. «Ebenso ist es inakzeptabel, im Nachhinein die Schuld für das Fehlverhalten des Wolfes dem Menschen zuzuweisen, weil er sich nicht an das Merkblatt über den Umgang mit Grossraubtieren gehalten hat», kritisiert der kantonale Bauernverband.
Er fordert den Kanton auf, eine Rudelbildung zu verhindern. Einerseits gebe es in der Zentralschweiz bereits vier Rudel. Andererseits sei der Kanton Schwyz zu dicht besiedelt und touristisch zu stark frequentiert. Der Verband fordert den Kanton daher auf, die Vorbereitungen für die präventive Regulierung des Wolfsbestands – möglich vom 1. September bis 31. Januar – «unverzüglich in Angriff zu nehmen».
