Der Reisanbau in Südostasien könnte nicht zuletzt wegen der dort steigenden Löhne in Zukunft im Vergleich zu anderen Feldfrüchten ins Hintertreffen geraten.
Zu diesem Ergebnis kommen Agrarökonomen aus Thailand, Vietnam, Kambodscha, Myanmar und Laos in einer gemeinsam mit dem „agri benchmark Cash Crop Team“ des Braunschweiger Thünen-Instituts (TI) für Betriebswirtschaft durchgeführten Analyse. Wie das Institut vergangene Woche berichtete, sind Reis-Produktionssysteme in Südostasien heute noch sehr arbeitsintensiv.
Trotz einer teilweisen Mechanisierung benötigten die dortigen Betriebe in der Reisproduktion mehr als 200 Arbeitsstunden pro Hektar, während europäische Weizenproduzenten nur etwa 10 Arbeitsstunden pro Hektar investierten. Stark steigende Löhne auf dem asiatischen Arbeitsmarkt sorgten nun jedoch in zunehmendem Maße für eine nachlassende Wettbewerbsposition der Reisanbauer, zumal andere weniger arbeitsintensive Feldfrüchte wie Mais an Attraktivität gewönnen.
Nach Einschätzung der beteiligten Forscher stellt die Erhöhung der Arbeitsproduktivität im Reisanbau eine wichtige, wenn nicht sogar die wichtigste Herausforderung der künftigen Reiserzeugung dar. Dazu schlagen sie beispielsweise die Vergabe arbeitsintensiver Tätigkeiten an entsprechend mechanisierte Lohnunternehmer vor.