Die Bauern in Spanien sollten zur Abfederung der Folgen, die sich aus der aktuellen Dürre in dem Landergeben, deutlich mehr Unterstützung seitens der Europäischen Union erhalten.
Das hat die überwiegende Mehrheit der Abgeordneten im Landwirtschaftsausschuss des Europaparlaments bei einem Meinungsaustausch mit der Kommission in Brüssel gefordert.
Schlimmste Dürre seit Jahren
Der Vorsitzende des Gremiums, Norbert Lins, wies darauf hin, dass sowohl Spanien als auch Portugal derzeit «von der schlimmsten Dürre seit vielen Jahren heimgesucht» würden. Das habe auch schwerwiegende Folgen für die dortige Landwirtschaft.
Viele Bauern sähen sich mittlerweile einer massiven Wasserknappheit mit teilweise geleerten Stauseen konfrontiert. Betroffen seien sämtliche landwirtschaftlichen Produktionszweige in nahezu allen Regionen der Iberischen Halbinsel, berichtete Lins. Neben Soforthilfen müssten auch längerfristige Massnahmen in Betracht gezogen werden.
Wasserknappheit nimmt zu
Laut der Direktorin in der Generaldirektion für Landwirtschaft (DG AGRI) der EU-Kommission, Silvia Michelini, hat sich die Situation in Portugal durch Regenfälle im März etwas entspannt. Die Lage in Spanien sei hingegen trotz einiger Regenfälle in den letzten Wochen weiter ernst. Michelini empfahl den nationalen Behörden - nicht nur auf der iberischen Halbinsel-, schnellstens nachhaltige und klimaresistente Wassermanagementpraktiken einzuführen.
Die verfügbaren Wasserressourcen müssten deutlich schonender eingesetzt werden. Die Agrarsprecherin der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten (S&D), Clara Aguilera, unterstrich ebenfalls die Notwendigkeit eines schonenderen Umgangs mit den Wasserressourcen.
Anbau in trockenen Gebieten
Die Spanierin appellierte an die EU-Kommission, kurzfristig einen grösseren Fokus auf die Probleme mit der Wasserversorgung zu legen und Sonderhilfen bereitzustellen. Der Grünen-Abgeordnete Martin Häusling hält indes eine Anpassung der Produktionsmethoden in bestimmten Gebieten für notwendig.
Das Wasserproblem betreffe nicht nur Spanien und Portugal, stellte der Agrarsprecher seiner Fraktion klar und verwies auf die auch in Deutschland zunehmende Wasserknappheit. Häusling beklagte ausserdem, dass das meiste Gemüse in Europa in einigen der trockensten Gebiete angebaut würden.
