S: Warum es keine Bauern-Demo gibt

Obwohl Schwedens Landwirte den strengsten Auflagen in Europa unterliegen, demonstrieren sie nicht. Der hohe Status der Landwirte in der Bevölkerung sei Grund dafür, sagt die schwedische Landwirtschaftsministerin.

Obwohl Schwedens Landwirte den strengsten Auflagen in Europa unterliegen, demonstrieren sie nicht. Der hohe Status der Landwirte in der Bevölkerung sei Grund dafür, sagt die schwedische Landwirtschaftsministerin.

Es sei tatsächlich so, dass Landwirte in Schweden einen hohen Status haben, sowohl in der Bevölkerung als auch in der Politik.

"Unsere Konsumenten wissen: Schwedische Produkte haben ihren Preis, aber der hat auch seinen Grund", sagte die schwedische Landwirtschaftsministerin Jennie Nilsson in einem Interview mit agrarheute. Sie ist überzeugt davon, dass die transparente Kennzeichnung und die Kommunikation nach aussen Hauptgründe sind für die hohe Akzeptanz der Landwirte bei der schwedischen Bevölkerung. "Wir haben das Gütesiegel Från Sverige (Aus Schweden) entwickelt", sagte Nilsson im Gespräch mit agrarheute. "So wissen die Kunden: wir bekommen gute Qualität, hohes Tierwohl, wenig Antibiotika und so weiter."

Die bisherigen Forderungen deutscher Landwirte nach einem Label wurden von Politikern abgeblockt, die die EU-Gesetze vorschieben. Schwedens Landwirtschaftsministerin bekräftigt: "Wir halten uns genauso streng wie Deutschland an EU-Vorschriften. Kein ausländischer Anbieter darf benachteiligt werden. Das Label ist lediglich eine Verbraucherinformation."

Es scheint zu funktionieren: "Für schwedische Erdbeeren kann man zum Teil die doppelten Preise einfordern", sagte Nilsson zu agrarheute. Zudem würden die Konsumenten wieder mehr Geld ausgeben für Lebensmittel. 12,6 Prozent ihres Einkommens investieren die Schweden heute in ihre Ernährung. 2001 waren es noch 12,1 Prozent.

Auch in Schweden gebe es preissensible Konsumenten, erklärt die Ministerin. Die Schere sei aber kleiner als in Deutschland. In Schweden sei der Fleischkonsumen zwar ein wenig rückläufig. Der Anteil von Fleisch aus schwedischer Produktion am Gesamtverbrauch sei aber angewachsen – bei Rind um 3 und bei Schwein um 2,5 Prozent. Und dies obwohl schwedisches Fleisch deutlich teurer sei, hält Nilsson fest.

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